Streicht Stellen: Brugg Cables (Foto: Hannover Messe)

Der Schweizer Kabelhersteller Brugg Cables, der unter anderem auch fiberoptische Kabel und Gesamtsysteme entwickelt, will an seiner Firmenzentrale im aargauischen Brugg 120 Stellen abbauen. Dies entspricht beinahe einem Viertel des weltweiten Personalbestandes des Unternehmens.

Ausschlaggebend für das Streichkonzert sie der hohe Preisdruck am Markt, teilen die Brugger mit. Die Kabel-Tochter der Brugg-Gruppe sei als Schweizer Anbieterin von Kabelsystemen mit einem starken internationalen Wettbewerb, hohem Preisdruck wegen Überkapazitäten und der zunehmenden Lokalisierung der Kabelproduktion in Exportmärkten konfrontiert, hiess es in einem Communiqué dazu. Als Schweizer Hersteller kämen hohe Produktionskosten und Währungsrisiken dazu. Den Umschwung soll nun das Programm "ChangeToFit" bringen, im Zuge dessen Realisierung die Kabelfertigung in der Schweiz auf Kernprodukte ausgerichtet werden soll.

Soweit möglich soll der Abbau gemäss den Angaben über natürliche Abgänge und Frühpensionierungen aufgefangen werden. Für diejenigen Mitarbeitenden, denen dennoch die Kündigung drohe, werde ein Sozialplan umgesetzt. Teil davon sei etwa ein Jobcenter, das die Betroffenen noch während ihrer Anstellung auf die künftige Stellensuche vorbereiten und dabei unterstützen soll. Zudem werde auch geprüft, ob die Angestellten innerhalb der Gruppe einen neuen Arbeitsplatz erhalten könnten.

Der Preisdruck im Kabelmarkt hatte die Gruppe in den letzten Jahren schon zweimal zum Rotstift greifen lassen. 2016 fielen am Hauptsitz 60 Stellen weg, insgesamt wurden 90 der damals 660 Stellen abgebaut. 2013 wurden 26 Arbeitsplätze gekappt. Brugg Cables, früher unter dem Namen Kabelwerke Brugg bekannt, gehört zur Brugg Gruppe und ist dort die zweitgrösste Tochter. Die Brugg-Gruppe wird mehrheitlich von den Aktionärsfamilien Suhner und Wartmann kontrolliert und beschäftigt weltweit 2000 Mitarbeitende. Brugg Cables entwickelt, fertigt, installiert und wartet Kabel, Zubehör und Systemlösungen. 2017 setzte das Unternehmen 147 Millionen Franken um. Neben dem Hauptsitz in Brugg unterhält der Konzern Niederlassungen in zehn Ländern und verfügt zudem über Produktionswerke in China und Polen.