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Als Schwarm können Bienen Aufgaben lösen, die für die Individuen alleine zu schwierig sind. Den Geheimnissen der sozialen Sprache der Bienen sind Forscher des "Artificial Life Labs" des Instituts für Zoologie der Universität Graz auf der Spur. Zurzeit koordinieren sie ein EU-Forschungsprojekt, in dem Roboter quasi die Sprache der Tiere erlernen sollen, um deren Verhalten später von aussen steuern zu können.

Die Robotik arbeitet an sich selbst organisierenden Robotern, die in der Lage sind, in einem Team effektiv miteinander zu kommunizieren - wie Bienen in einem Stock beispielsweise. "Die einzelne Biene ist nicht intelligent, das gesamte Bienenvolk schon", erklärt Thomas Schmickl vom "Artifical Life Lab" der Universität Graz, welches sich speziell mit Fragen der "Schwarm-Intelligenz" beschäftigt. Durch Beobachtungen und Analysen von Insekten-Schwärmen wollen die Forscher - Biologen, Verhaltensforscher, Mathematiker - herausfinden, wie tierische Schwärme funktionieren, welche Interaktionsmuster hinter dem Funktionieren stecken, und wie man letztlich bestimmte Muster dazu verwenden kann, die Schwärme von außen zu steuern.

Die Forscher erwarten, dass ihre Methode künftig vor allem in der Landwirtschaft und im Umwelt-Monitoring eingesetzt werden kann. Zurzeit forscht das internationale Team im Labor mit "Bienen, Fischen sowie kleinen Bienen- und Fischrobotern", schilderte Schmickl. Er leitet das auf fünf Jahre anberaumte EU-Forschungsprojekt "ASSISI" („Animal and robot societies self-organise and intergrate by social interaction"), von Graz aus. Die Forschungspartner kommen aus Deutschland, Frankreich, , Kroatien, der Schweiz und Portugal.

Die kleinen lernenden Bienen-Roboter, die in Graz eingesetzt werden, sind ortsstabil, können aber Vibrationen, Licht und Wärme erzeugen, den Abstand zu den Bienen messen und Töne abspielen. Sie sollen lernen, was die Reize, die sie abgeben, bei den Bienen bewirken. Letztlich sollen sie - indem sie das Interaktionsmuster der Bienen durchschaut haben und das Verhalten der Bienen so gut simulieren, dass sie sie als Altgenossen anerkennen. Dann könnten die Roboter den Schwarm nicht mehr nur von innen heraus beobachten sondern auch manipulieren.