Postdoc Paez beim Test des Roboter-Rollstuhls 'Qolo' (Foto: Alain Herzog, epfl.ch)

Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben mit "Qolo" einen Stehrollstuhl entwickelt und an der University of Tsukuba zu einem autonom navigierenden Roboter umgebaut. Er sucht sich selbstständig einen Weg, dessen Richtung der Lenker angibt, ohne lebende und andere Hindernisse zu berühren. Der autonome Qolo ist ein Stehrollstuhl für Behinderte, die nicht laufen können und dazu noch von einem integrierten Exoskelett gestützt werden müssen.

"Man hört viel über selbstfahrende Autos, aber nicht über Roboter, die sich unter Fussgängern bewegen können", sagt Aude Billard, Leiterin des Learning Algorithms and Systems Laboratory (LASA) der EPFL, die die Entwicklung der Steuerung im Rahmen des EU-finanzierten Projekts "Crowdbot" geleitet hat. Die Wissenschaftler haben den Roboter mit verschiedenen Sensoren ausgestattet, darunter Kameras auf der Vorderseite und Lidar-Systemen, lasergestützten hochpräzisen Abstandsmessgeräten auf der Vorder- und Rückseite.

"Für den Roboter ist es wichtig, eine 360-Grad-Sicht auf seine Umgebung zu haben, damit er Hindernissen ausweichen kann. Er muss auch wissen, was hinter ihm passiert, falls er schnell nach hinten ausweichen muss, um eine Kollision zu vermeiden", so Diego Paez, Postdoc am LASA. Das Lidar-System erkenne alle Arten von Hindernissen, und die Kameras liessen den Roboter wissen, ob es sich dabei um Fussgänger oder etwa einen Briefkasten handelt.

Die Daten der Qolo-Sensoren werden mit Personenerkennungs- und Tracking-Algorithmen kombiniert, um abzuschätzen, wie viele Personen sich um den Roboter herum befinden und in welche Richtungen sie sich bewegen. Die LASA-Forscher haben einen speziellen Navigationsalgorithmus für Qolo entwickelt, mit dem er in wenigen Millisekunden den besten Weg findet, ohne jemandem in die Quere zu kommen.



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