Symbolbild: Red Hat

Zwanzig Jahre sind bereits vergangen, seit Red Hat blickt mit Enterprise Linux (RHEL) gestartet ist. Was dereinst als Server-Betriebssystem begann, ist jetzt mit dem im Rahmen des Red Hat Summit in Boston gelaunchten RHEL 9 auf dem Red Hat Summit nun komplett in der Cloud angekommen.

Den Angaben zufolge ist Red Hat Enterprise Linux 9 die erste Version, die auf der Entwicklungsplattform CentOS Stream basiert, der bereitgestellten Linux-Distribution rund um Red Hat Enterprise Linux. Dieser Ansatz soll dem Ökosystem von Partnern über Kunden bis hin zu unabhängigen Anwendern helfen, Feedback, Code und Funktions-Updates für die Enterprise-Linux-Plattform bereitzustellen. RHEL 9 setzt auf Kernel 5.14 auf und unterstützt Intel und AMD64, ARM-64, IBMs Power-LE-Plattform und die IBM-Z Grossrechner-Architektur.

Bestandskunden können Red Hat Enterprise Linux Subscriptions mit Red Hat Cloud Access in die Cloud ihrer Wahl migrieren. Zudem könne jedes Anwenderunternehmen, das auf die Skalierbarkeit und die Leistungsfähigkeit der Public Cloud zugreifen möchte, die Plattform on-demand bei den wichtigsten Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services (AWS), Google Cloud, IBM Cloud und Microsoft Azure nutzen, schreibt Red Hat in der Ankündigung.

Die Plattform decke zudem den Edge-Bereich ab. Da die Nachfrage nach Edge Computing weiter steige und Prognosen ein Marktvolumen von mehr als einer Viertel Billion US-Dollar bis 2025 voraussagten, enthalte Red Hat Enterprise Linux 9 wichtige Erweiterungen, die speziell auf die sich entwickelnden IT-Anforderungen im Edge-Bereich ausgerichtet seien. Dazu zählt etwa das Edge-Management, bereitgestellt als Service, zur Überwachung und Skalierung von Remote-Deployments mit Sicherheits- und Kontrollfunktionen, einschliesslich Zero-Touch-Provisioning, Systemzustand-Checks und schneller Schwachstellenbehebung – alles über eine einzige Schnittstelle. Ausserdem ein automatisches Rollback von Containern mit Podman, der integrierten Container-Management-Technologie von Red Hat Enterprise Linux, die automatisch erkennen könne, wenn ein aktualisierter Container nicht gestartet werden kann, und dann den Container auf die vorherige Arbeitsversion zurücksetzt.

Was die Security anbelangt, so wartet RHEL 9 unter anderem mit Funktionen auf, die dabei helfen sollen, Sicherheitsschwachstellen auf Hardwareebene wie Spectre und Meltdown zu beheben. Zusätzlich führt RHEL 9 digitale Hashes und Signaturen der Integrity Measurement Architecture (IMA) ein. Mit der Integritätsmessarchitektur können Benutzer die Integrität des Betriebssystems mit digitalen Signaturen und Hashes überprüfen. Dies soll dazu beitragen, unbefugte Änderungen an der Infrastruktur zu erkennen, wodurch es einfacher werde, das Risiko einer Kompromittierung von Systemen zu begrenzen.

Red Hat Enterprise Linux 9 soll gemäss Unternehmensangaben in den kommenden Wochen allgemein über das Red Hat Customer Portal und die Marktplätze der grossen Cloud-Anbieter verfügbar werden. Auch sei die Lösung erhältlich über das kostenlose Programm Red Hat Developer, das Entwicklern Zugang zu Software, Anleitungsvideos, Demos, Einführungshandbüchern oder Dokumentationen bietet.

Die Red Hat Enterprise Linux-Webkonsole bietet mit RHEL 9 das Kernel-Live-Patching und erlaubt damit, Updates über verteilte Systembereitstellungen über mehrere Clouds hinweg auszurollen, ohne auf Befehlszeilentools zugreifen zu müssen. Red Hat Enterprise Linux 9 wird in den kommenden Wochen über das Red Hat Kundenportal verfügbar sein. Details zu den Änderungen halten wie immer die Release Notes vor.