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Die im Mailänder Vorort Rho beheimatete Firma Relight hat ein Verfahren zur Wiederverwertung ausgedienter Leuchtstofflampen und Fernsehröhren entwickelt. Seinen entscheidenden Anstoss genommen hatte das Projekt anlässlich der Teilnahme an dem seit 2009 von der EU-Kommission finanzierten Forschungsprogramm "Hydroweee".

Erarbeitet wurde eine Methode, mit der die im Elektroschrott enthaltenen seltenen Mineralien isoliert und in der Industrieproduktion wiederverwertet werden. Im Vordergrund stehen die für die Herstellung von Hightech-Produkten wichtigen Seltenerdmetalle Yttrium und Indium, die auf den internationalen Märkten inzwischen Preise von 130.000 Euro je Tonne erzielen. Eine dafür gebaute Pilotanlage steht auf dem Werksgelände in Rho. Hauptgeschäftsführerin Bibiana Ferrari erklärte: "Unser Ziel ist es, ein möglichst sortenreines Material zu gewinnen. Wir rechnen damit, dass dies ab 2013 auch auf industrieller Ebene möglich sein wird." Die dazugehörige Genehmigungsprozedur werde bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Derzeit werden Reinheitsgrade von 97 Prozent erzielt. Zur gewerblichen Nutzung des Verfahrens sind vier internationale Patente angemeldet worden. "Es handelt um eine absolute Weltneuheit", bestätigt die 49-jährige Agronomin.

Das aufbereitete Material kommt aus den Lagern des Sammelkonsortiums "Ecolamp", das inzwischen rund 70 Prozent des italienischen Marktes auf sich vereinigt. Die Firma Relight ist im Jahre 1999 aus einer Kooperation mit dem niederlandischen Elektrokonzern Philips entstanden. Am Standort Rho werden jedes Jahr 22.500 Tonnen Elektroschrott zerkleinert und wiederaufbereitet.