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Der CEO und Gründer der US-amerikanischen iPhone- und iPad-Erfinderin Apple, Steve Jobs, hat seinen Rücktritt erklärt. Zum Nachfolger Jobs wurde der bisherige Geschäftsführer Tim Cook ernannt. Der seit langem gesundheitlich angeschlagene Jobs bleibe der Firma aber als Vorsitzender des Verwaltungsrates erhalten, lässt Apple verlauten.

Der 56-Jährige erklärte, er habe stets gesagt, dass er zurücktreten werde, sobald er merke, dass er seine Aufgaben als Firmenchef nicht mehr erfüllen und den Erwartungen nicht mehr gerecht werden könne. "Leider ist dieser Tag gekommen. Ich trete also als Generaldirektor von Apple zurück." Der Verwaltungsrat wählte Jobs zu seinem Vorsitzenden, wie Apple mitteilte. Im Namen des Verwaltungsrates hob dessen Mitglied Art Levinson die Leistungen des Firmengründers hervor: "Die Vision und die aussergewöhnliche Führungspersönlichkeit von Steve haben Apple gerettet und zum innovativsten und wertvollsten Technologiekonzern der Welt gemacht", erklärte Levinson.

Der Börsenwert des Hightech-Konzerns mit dem angebissenen Apfel als Symbol beträgt 346 Milliarden Dollar (rund 240 Milliarden Euro). Seit Anfang August ist Apple das teuerste Unternehmen der Welt. Infolge der Rücktritts-Ankündigung stürzte der Wert der Apple-Aktie nach Börsenschluss in New York am Abend um 5,3 Prozent von 376,18 Dollar auf 356,10 Dollar. In seiner Mitteilung schrieb Jobs, die besten Zeiten stünden dem Unternehmen noch bevor. "Und bin gespannt darauf, in einer neuen Rolle diesen Erfolg zu beobachten und daran mitzuwirken", schrieb er. Der Verwaltungsrat sprach Cook, der seit 13 Jahren bei Apple arbeitet, sein volles Vertrauen aus. Er sei "der Richtige, um unser nächster Generaldirektor zu werden."

Cook hatte Jobs bereits mehrmals vertreten, als dieser sich aus gesundheitlichen Gründen Auszeiten nahm. Jobs war seit Januar für unbestimmte Zeit krankgeschrieben. Der Erfinder der Kultapparate iPhone, iPod und iPad hatte sich vor zwei Jahren einer Lebertransplantation unterzogen, im Jahr 2004 überstand er Bauchspeicheldrüsenkrebs.

In der Garage seiner Eltern hatte Jobs 1976 als 21-Jähriger zusammen mit seinem fünf Jahre älteren Freund Steve Wozniak die Firma Apple Computer gegründet. Das Duo entwickelte den Macintosh-Computer, ging jedoch 1985 im Streit auseinander. Jobs wurde Chef der Animationsfilm-Studios Pixar, mit Apple ging es daraufhin bergab. 1997 rief der Konzern den Mitgründer zurück und entwickelte seither zahlreiche Geräte, die durch ihr innovatives Design bestachen. Auf den Computer iMac folgte 2001 der iPod, der zum meistverkauften digitalen Walkman der Welt wurde. Auf das Smartphone iPhone folgte zuletzt der Tablet-Computer iPad.

Seinen Erfolg kehrt Jobs nicht nach aussen. Er gibt sich asketisch und kleidet sich stets leger - typisch ist sein schwarzes Stehkragen-Shirt zur Jeans. Nach einer langen Zeit als Single, in der er auch eine Affäre mit der Folk-Sängerin Joan Baez hatte, heiratete er 1991. Er hat vier Kinder, darunter eine Tochter aus einer vorehelichen Beziehung. Am 21. November erscheint in den USA die erste autorisierte Biographie über Jobs.