Bei Quibi wird der Stecker gezogen (Logo: Quibi)

Der mit Milliarden-Investitionen gestartete Videodienst Quibi gibt nach nur einem halben Jahr auf. Man habe beschlossen, den Betrieb einzustellen und das verbliebene Geld den Investoren zurückzuzahlen, teilten die Gründer Jeffrey Katzenberg und Meg Whitman mit. Quibi war mit dem Versprechen angetreten, Hollywood und neue Techniken aus dem Silicon Valley zusammenzubringen. Katzenberg war einst unter anderem Chef der Disney-Studios, Whitman machte die Handelsplattform Ebay erfolgreich.

Das Konzept bei Quibi war, professionell produzierte Videos in fünf bis zehn Minuten langen Clips ausschliesslich für Smartphone-Nutzer zu liefern. Katzenberg hatte bereits im Mai die Corona-Krise für den schwachen Start des Dienstes verantwortlich gemacht – weil die Leute nicht so viel Zeit wie zuvor unterwegs mit ihren Smartphones verbrachten. Von den ursprünglich eingesammelten 1,75 Milliarden Dollar seien noch 350 Millionen übrig, die zurückgezahlt würden, berichtete das Wall Street Journal nach einer Telefonkonferenz der Quibi-Spitze mit Investoren. Unter den Geldgebern waren Hollywood-Schwergewichte wie Disney und NBC Universal.