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Das kanadische Unternehmen D-Wave Systems mit Sitz im östlich von Vancouver gelegenen Burnaby hat eine neue Version seines Quantencomputers vorgestellt, die eigenen Angaben zufolge um bis zu 15 Mal schneller sein soll als jeder herkömmliche PC. Wenn man alleine die Rechenzeit zählt, die der "D-Wave 2X" zur Lösung einer konkreten Problemstellung benötigt, ergibt sich sogar eine um bis zu 600-fach stärkere Leistung, betonen die Kanadier.

Die Leistung wird bei der neuesten Generation des "Superrechners" vom Hersteller mit 1.000 Quantenbits angegeben, was dem doppelten Wert des Vorgängermodells entspricht. Experten kritisieren weiterhin die mangelhafte Aussagekraft solcher Vergleichstests.

"Der D-Wave 2X ist bereits die dritte Version unseres Quantencomputers, die zum Verkauf angeboten wird", zitiert das Wissenschaftsmagazin Newscientist Colin Williams, Leiter des Bereichs Business Development bei D-Wave. Für den Quantencomputing-Experten markiert die Vorstellung des neuesten Modells einen wichtigen Entwicklungsschritt. "Vergleichstests haben gezeigt, dass der D-Wave 2X in der Lage ist, ein Problem zwischen zwei- und 15-mal schneller zu lösen als jeder PC. Das sind aufregende Neuigkeiten, weil die im Test herangezogenen Vergleichsrechner speziell hoch-optimiert worden sind, um sich im Head-to-Head-Duell mit unseren Maschinen zu messen", so Williams.

Was die Aussagekraft solcher Vergleichstests betrifft, bleiben viele Experten aber weiterhin eher skeptisch. "Mein Eindruck ist, dass hier bewusst darauf geachtet wurde, solche Benchmark-Tests zu entwickeln, bei der die eigenen Rechner die besten Siegeschancen haben", meint etwa Matthias Troyer, Projektleiter und Professor am Institut für Theoretische Physik der ETH Zürich. Ein zentraler Kritikpunkt in Bezug auf die von D-Wave durchgeführten Vergleichstests ist ihre spezifische Zielsetzung. Die D-Wave-Maschinen sind nämlich darauf programmiert, immer die absolut beste Lösung für ein bestimmtes Problem zu finden. Hierfür bekommen sie knapp 20 Mikrosekunden "Bedenkzeit", bevor sie ihre Antwort abliefern. Den Vergleichs-PCs wurde dann die Aufgabe gestellt, eine Antwort mit derselben Qualität zu finden. "Das macht den Test ein wenig unfair", kritisiert Troyer.
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