Qualcomm will sich Veoneer schnappen (Bild:Qualcomm)

Der US-Halbleiterriese Qualcomm mit Zentrale im kalifornischen San Diego will zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft SSW Partners den in New York gelisteten schwedischen Auto-IT-Spezialisten Veoneer für 37 Dollar je Aktie übernehmen. Dies entspräche einem Gesamtwert 4,5 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) für das gesamte Aktienkapital. Die Transaktion soll 2022 unter Dach und Fach gebracht werden, heisst es.

Die Kalifornier hatten bereits im August 37 Dollar je Aktie geboten und damit eine Offerte des Autozulieferers Magna übertroffen. Dennoch hatte Veoneer zunächst an der Übernahmezusage gegenüber Magna festgehalten. Die 37 US-Dollar entsprechen laut Qualcomm einem Aufschlag von 18 Prozent zur Magna-Offerte sowie einer Prämie von 86 Prozent im Vergleich zum Veoneer-Kurs vor der Ankündigung des Angebots von Magna.

Im Zuge des an diesem Montag angekündigten Deals wird SSW den Angaben zufolge zunächst alle ausstehenden Aktien von Veoneer kaufen und direkt im Anschluss das Arriver-Geschäft an Qualcomm veräussern. Das klassische Tier-1-Zulieferer Geschäft soll dann bei der Investmentgesellschaft bleiben, die dafür nach langfristigen Partnern sucht.

Veoneer und Qualcomm hatten erst im Januar die Marke Arriver rund um Software für Fahrerassistenzsysteme und autonomes Fahren gegründet. Qualcomm selbst ist schon länger im Geschäft mit Elektronik und Software für Autohersteller aktiv. Neben Halbleiter bietet Qualcomm auch Produkte für die Mobilfunkkommunikation an. Qualcomm war 2020 laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner nach Umsatz der fünftgrößte Halbleiterhersteller der Welt. Qualcomm besitzt Produktionsstätten für Bandpassfilter (SAW/BAW) in München, Singapur und Wuxi. Im Bereich Baseband-Prozessoren für Smartphones hält das Unternehmen defacto eine Monopolstellung. Dies führte zu mehreren Rechtsstreitigkeiten mit Behörden und Unternehmen.



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