Verdient mit Apple Milliarden: Qualcomm (Logo: Qualcomm)

Die auf Mobilfunkchips fokussierte kalifornische Qualcomm scheint sich mit Apple eine goldene Nase zu verdienen. Laut einer Schätzung des UBS-Analysten Timothy Arcuri, muss Apple für die Beilegung des Jahre währenden Patentstreits mit Qualcomm einen hohen Preis zahlen muss. Zwischen fünf und sechs Milliarden Dollar sollen Arcuri zufolge allein als Einmalzahlung für die in den vergangenen Monaten entgangenen Lizenzgebühren geflossen sein, wie CNBC berichtet. Seit Anfang 2017 hatten Apple und weitere Auftragsfertiger nach eine Klage Apples gegen Qualcomm keine Gebühren mehr gezahlt.

Ausserdem sollen die Lizenzgebühren, die Apple an Qualcomm für jedes gefertigte iPhone zahlen muss, nach Ansicht des Experten der Schweizer Grossbank auf acht bis neun Dollar angehoben worden sein. Zuvor soll Apple 7,50 Dollar an Lizenzgebühren pro iPhone gezahlt haben, wie Apple-COO Jeff Williams in einer Befragung durch die US-Telekombehörde FCC gesagt haben soll. Apple und Qualcomm haben zu dem Bericht und zu Details der in der vergangenen Woche erreichten Einigung noch keine Kommentare abgegeben. Die Qualcomm-Aktie ist seit Bekanntgabe der Einigung im Patentstreit um fast 40 Prozent nach oben geklettert. Die Apple-Papiere legten immerhin um zwei Prozent zu.

Das Einlenken Apples im Patentstreit hat nach Meinung von Marktexperten vor allem auch damit zu tun, dass die iPhone-Chip-Zulieferin Intel sich aus der Herstellung eines 5G-Modems für Smartphones zurückziehen wollte. Den Rückzug verkündete der Chiphersteller nur wenige Stunden nach Bekanntgabe der Einigung offiziell. Damit stieg der Druck auf Apple, einen Ausrüster für sein für 2020 geplantes 5G-iPhone zu finden.



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