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Die Idee der psychologischen Betreuung über weite Distanz ist eigentlich nicht neu. Bereits vor fast 40 Jahren gab es Fürsprecher der sogenannten Telepsychiatrie. Dennoch konnte sich die Behandlung per Videotelefonat auch mit der Verbreitung des Internets bislang kaum durchsetzen.

Nun versuchen unterschiedliche Start-ups in den USA einen neuen Anlauf, berichtet die New York Times. Durch die technische Hilfsmittel können Menschen geholfen werden, die es ablehnen, eine Praxis aufzusuchen beziehungsweise psychisch oder physisch nicht dazu in der Lage sind, so Lynn Bufka, Psychologin und Mitglied der American Psychological Association. Für bestimmte Krankheitsbilder, wie Depressionen oder Angstzustände, könne die Therapie über das Internet durchaus effektiv eingesetzt werden, so Fürsprecher der virtuellen Behandlung. Unterschiedliche Studien sollen das belegen. Dennoch fehlt vor allem die Unterstützung des amerikanischen Gesundheitssystems. Medicare und Medicaid, die beiden grossen US-Versicherer übernehmen die Kosten für die sogenannten "Telehealth"-Leistungen nur beschränkt. Anbieter wie Cope Today versuchen nun durch Pilotversuche mehr Akzeptanz zu schaffen.

Die Kosten müssen die Patienten selbst tragen. Cope Today bietet eine Liste mit Therapeuten, die entsprechende Behandlungen anbieten - die ersten zehn Minuten sind gratis, danach kosten 15 Minuten 35 Dollar. Im Schnitt würde eine Behandlung 43 Minuten dauern, so Tania. S. Malik, Geschäftsführerin von Cope Today. Dass die Patienten die Kosten selbst tragen müssen, sei bislang das grösste Hindernis für das Unternehmen. "Ich glaube nicht, dass wir Erfolg haben werden, wenn die Kunden selbst bezahlen müssen und es keinerlei Unterstützung der Versicherungen gibt", so Malik.