thumb

Eine Forschergruppe des Informatik-Instituts der Universität Tokio hat ihr Projekt "Invoked Computing" vorgestellt. Der kluge Einsatz von beweglichen Projektoren, Highspeed-Kameras, einem Lautsprechersystem und anderen Komponenten kann beliebige Alltagsgegenstände in Computer-Interfaces und Kommunikationsgeräte verwandeln.

Das aufwändige Zusammenspiel von Hard- und Software ermöglicht die digitale "Erweckung" eines Raumes. So nehmen sensible Tiefenkameras Gesten, Formen und Elemente wie QR-Codes wahr, mit denen die Nutzer interagieren können. So wird aus der hochgeklappten Pizzabox beispielsweise ein mobiler Touchscreen. Über einen Bewegungssensor bleibt die Projektion stets auf der zugewiesenen Oberfläche, auch wenn der Pappkarton bewegt wird.

In einem Video von Diginfo TV demonstriert Alexis Zerroug, einer der Entwickler, die Fähigkeit des Systems, Dinge mit einer einfachen Handgeste als Telefon zu verwenden. Auf diese Weise entsteht das aus einem Lied des Künstlers "Raffi" bekannte "Bananaphone", wobei die gezielte Beschallung via "Spatial Sound"-Technologie dafür sorgt, dass die Geräusche wahrgenommen werden, als würden sie vom jeweiligen Objekt ausgehen. "Normalerweise hat man ein Gerät und muss lernen, wie es funktioniert", erklärt Zerroug den Zugang des Teams. "Hier wird dem Computer beigebracht, was man tun will." Das Konzept befreit seinen Nutzer zudem von weiterer Ausstattung und gibt ihm Bewegungsfreiheit. "Man braucht kein Keyboard und keinen Bildschirm, man muss auch nichts mit sich herumschleppen. Alles funktioniert einfach nur durch allgegenwärtige Augmented Reality."

Invoked Computing konnte auf der Laval Virtual in Paris den Grand Prize gewinnen. Zwei Proof-of-Concept-Installationen wurden auf der Digital Content Expo in Tokio vorgeführt. Die Wissenschaftler wollen das System nun um die Erkennung weiterer Gesten und Gegenstände erweitern.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals