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Die Profitabilität der Schweizer Softwarebranche ist von einem ohnehin niedrigen Vorjahresniveau von 9.1 Prozent im laufenden Jahr weiter gefallen und beträgt nun nur noch 6.7 Prozent. Dies geht aus dem aktuellen "Swiss Software Industry Survey (SSIS)" der Universität Bern im Auftrag von ICTswitzerland hervor. Auch die Umsatzerwartungen haben sich laut dieser Studie eingetrübt: Schweizer Softwareunternehmen erwarten für 2019 ein Umsatzwachstum von 5 Prozent, was einem um 9 Prozentpunkte langsameren Wachstum im Vergleich zur Vorjahresuntersuchung entspricht.

Trotz der eingetrübten Erwartungen im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung planen Schweizer Softwareunternehmen jedoch ihre Belegschaft in der Schweiz massiv und mit zunehmendem Tempo zu erweitern: 2018 soll die Belegschaft um 8.2 Prozent ausgebaut werden, 2019 gar um 13.6 Prozent. Dies entspricht rund 20´000 zusätzlichen Arbeitsplätzen im Zeitraum 2018 bis 2019.

Eine weitere Feststellung des "Swiss Software Industry Survey (SSIS)" ist die zunehmende Exportorientierung: 2017 erwirtschaftete die Schweizer Softwarebranche demnach rund 25 Prozent ihrer Umsätze im Ausland. Dies ist ein deutlicher Anstieg der Exportquote um 10 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Circa 70 Prozent dieser Exporte gehen in die vier grossen Nachbarländer der Schweiz, wobei Deutschland mit einem Exportanteil von 35 Prozent der mit Abstand wichtigste Auslandsmarkt bleibt. Auf den internationalen Märkten bestechen Schweizer Softwareunternehmen vor allem durch ihre Zuverlässigkeit, Innovationskraft und Präzision. Mit Blick auf Preis, Marketing und Verkauf haben Schweizer Softwareunternehmen gegenüber internationalen Wettbewerbern weiter Aufholbedarf.

Die Schweizer Softwareunternehmen verkaufen Software aber nicht nur in zunehmendem Masse ins Ausland, sondern sie produzieren auch zunehmend dort. Die Unternehmen planen die Belegschaften ihrer Auslandstöchter um 19.3 Prozent auszuweiten. Auch arbeiten sie zunehmend mit externen Dienstleistern aus dem Ausland zusammen; besonders in den Bereichen Implementierung und Testing.

Umsatzstärkster Zweige der Schweizer Softwarehäuser ist die Entwicklung von Kundensoftware (26.8 Prozent), gefolgt von kundenspezifischer Anpassung von Standardsoftware (Customization 18.3 Prozent) sowie Wartung und Support (12.5 Prozent).

Andreas Kaelin, Geschäftsführer von ICTswitzerland, stellt fest: "Die Schweizer Softwarebranche ist und bleibt ein Jobmotor für die Schweiz. Das ist bemerkenswert vor dem Hintergrund des starken Drucks auf die Gewinnmargen und den moderaten Wachstumsaussichten".