Der Medienkonzern Pro Sieben Sat.1 will schon im nächsten Vierteljahr sein Online-Geschäft verstärken. "Im dritten und vierten Quartal können wir hoffentlich die ersten gemeinsamen Transaktionen für die Nucom Group vermelden", sagte Finanzvorstand Jan Kemper. Angestrebt werden Akquisitionen im In- und Ausland. Die Private-Equity-Gesellschaft General Atlantic hatte sich mit 25 Prozent an Nucom beteiligt. In dieser Gesellschaft bündelt Pro Sieben Sat.1 sein Handelsgeschäft. Das Bundeskartellamt genehmigte mittlerweile die Beteiligung.

Wachsen will das Unternehmen auch ausserhalb des deutschsprachigen Gebiets: "General Atlantic wird uns bei der Internationalisierung des Commerce-Geschäfts helfen", kündigt Kemper an. Ziel im Ausland sei die Akquisition von Unternehmen mit bekannten Marken. Denn mit ihren Fernsehsendern ist Pro Sieben Sat.1 auf die deutschsprachige Region beschränkt. Um im Ausland mit TV-Werbung Marken bekannt zu machen, könnte das Unternehmen nach Kempers Worten allerdings mit seinen Partnern in der europäischen Medienallianz zusammenarbeiten, etwa mit TF1 in Frankreich und Mediaset in Italien.

Werbezeiten der eigenen Sender ließen sich für Akquisitionen auch im Ausland als Währung einsetzen – "wenn es um eine Firma geht, die in die deutschsprachige Region expandieren will", so Kemper. Und was geschieht, wenn der Finanzinvestor General Atlantic in einigen Jahren aussteigen sollte? "Aktuell ist das wahrscheinlichste Szenario, dass wir wieder auf 100 Prozent gehen", antwortete Kemper. "Denn wir wollen weiter die Synergien zwischen Commerce und Entertainment für uns ausschöpfen." Das betrifft die Verbundvorteile des Handels- und des Unterhaltungsgeschäfts mit Fernsehen und digitalen Plattformen.