thumb

Computer-Festplatten sind wegen des Hochwassers in Thailand massiv teurer geworden. Die Preise für die Speicherlaufwerke stiegen seit Anfang September um durchschnittlich 80 Prozent, wie der deutsche Branchenverband Bitkom mitteilte. Kurzfristige Preisbewegungen bei Computern erwartet der Verband aber nicht: Die Computer für das Weihnachtsgeschäft seien produziert und stünden zur Auslieferung bereit.

Der Verband hält es überdies für fraglich, ob die Hersteller angesichts des harten Wettbewerbs höhere Bezugspreise für einzelne Komponenten an die Kunden weitergeben können. Die Preise für Notebooks etwa sind nach Angaben des deutschen Statistischen Bundesamtes im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21 Prozent gesunken.

In Thailand werden mehr als ein Drittel aller weltweit hergestellten PC-Festplatten produziert. Das seit Juli andauernde Hochwasser setzte aber viele Fabriken und Verkehrswege unter Wasser. Schätzungen zufolge werden die Anbieter deshalb im vierten Quartal weltweit etwa 51 Mio. Festplatten weniger ausliefern können als in den Vorquartalen. Dies entspricht einem Rückgang von 25 Prozent. Nach Angaben des Marktanalysten Peter Misek von Jefferies & Co könnten die grossen PC-Hersteller wie Dell und Hewlett-Packard von der Situation profitieren. Sie hätten im Gegensatz zu anderen genügend Festplatten auf Lager, um Engpässe bis Ende des Jahres zu überstehen. Das Hochwasser könnte den beiden Unternehmen deshalb höhere Verkaufszahlen im ersten Quartal 2012 bescheren.