In diesem Jahr konnten vier Frauen und fünf Männer den Masterstudiengang in Fachdidaktik Medien und Informatik erfolgreich abgeschlossen. Das interdisziplinäre und hochspezialisierte Studium wird seit 2018 von der Pädagogischen Hochschule Schwyz als Leading House gemeinsam mit der Universität Zürich, der Pädagogischen Hochschule Luzern und der Hochschule Luzern getragen. Das Masterstudium soll verschiedene berufliche Perspektiven eröffnen, so etwa in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen, in der Begleitung von Schulen im digitalen Wandel, in der Lehrmittelentwicklung sowie in der Forschung.
Im Rahmen der kürzlich erfolgten Diplomfeier hob der Studiengangsleiter der PH Schwyz, Prof. Martin Hermida, die Bedeutung des Studiengangs für die Praxis hervor: "Um mit den rasanten technologischen Entwicklungen Schritt zu halten, brauchen wir Expertinnen und Experten, die Medien- und Informatikthemen für andere greifbar und verständlich machen. Damit tragen unsere Absolventinnen und Absolventen zu einer produktiven Gestaltung des digitalen und medialen Wandels in der Gesellschaft bei."
An der Feier wurden drei Masterarbeiten geehrt, die sich gemäss Mitteilung durch einen hohen Praxisbezug, innovative Fragestellungen oder fundierte empirische Methoden hervorhoben:
- Nina Regli aus Schwyz (SZ) befasste sich in ihrer Arbeit mit der Vermittlung von Medienkompetenz im Deutschunterricht in der 3. bis 6. Klasse auf Primarstufe. Ihre Untersuchung zeigt, dass die interviewten
Lehrpersonen zwar überwiegend positiv der Vermittlung von Medienkompetenz in ihrem Unterricht gegenüberstehen, ihr Wissen zur Medienkompetenz jedoch mehrheitlich unvollständig ist und nur die Hälfte über ein vertieftes Know-how zur Vermittlung verfügt.
- Lea Gisler aus Altdorf (UR) setzte sich mit dem Programmierkonzept "Variable" auseinander, welches
im Informatikunterricht auf Primarstufe vermittelt wird, jedoch für zahlreiche Schülerinnen und Schüler schwer verständlich ist. In ihrer Arbeit identifizierte sie potenzielle Analogien, um 10- bis 12-jährigen
Lernenden Variablen auf anschauliche Weise zu vermitteln. So könnten Alltagsanalogien aus den Bereichen "Temperatur" und "Zeit" hilfreich sein.
- Michelle Bass aus Dielsdorf (ZH) analysierte, wie die von Influencer:innen auf Social Media dargestellte Authentizität die parasoziale (einseitige) Beziehung zu Follower:innen beeinflusst. Ein Bereich, der bislang wenig erforscht wurde. Ihre Ergebnisse zeigen u.a., dass als authentisch wahrgenommene Influencer:innen einen signifikanten Einfluss auf die Einstellungen und das Verhalten ihrer jugendlichen Follower:innen haben, so in der Meinungsbildung und beim Konsumverhalten.
In Anbetracht der gegenwärtigen Herausforderungen, die mit der Verbreitung von "Fake News" und der digitalen Überforderung einhergehen, sieht Prof. Mark Eisenegger, Studienprogrammdirektor des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich, eine bedeutsame Rolle für die Absolventinnen und Absolventen. "Sie können die Menschen unterstützen, sich in der komplexen und oft überwältigenden digitalen Medienwelt zurechtzufinden. Sie sind befähigt, Medienkompetenz zu vermitteln, sowohl an Schülerinnen und Schüler als auch an Erwachsene. Und Sie werden dafür sorgen, dass die Menschen wieder mehr Zugang zu qualitativ hochwertigen Informationen bekommen und lernen, diese kritisch zu hinterfragen", wandte er sich in seiner Festrede an die Diplomierten.
Der nächste Masterstudiengang beginnt im Herbst 2025 und Anmeldungen sind ab sofort möglich. Am 14. November 2024 findet um 19 Uhr an der PH Schwyz in Goldau eine Informationsveranstaltung statt.
Die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen:
Michelle Bass, Dielsdorf (ZH); Michael Dunst, Feldis/Veulden (GR); Lea Gisler, Altdorf (UR); Beat Horat, Brunnen (SZ); Valentina Pejic, Buchs (SG); Nina Regli, Schwyz (SZ); Timon Rimensberger, Giffers (FR); Philipp Rüeger, Bonstetten (ZH); Daniel Sterchi, Gempenach (FR)