Symbolbild: Pixabay/Geralt

Die Basler Phoenix Technologies und die German Edge Cloud (GEC) mit Sitz im deutschen Limburg an der Lahn haben eine strategische Partnerschaft bekannt gegeben, um gemeinsam eine lokal betriebene AI Factory-Lösung auf den Markt zu bringen. Ziel sei es, die industrielle Automatisierung durch "Physical AI" bei voller Datenhoheit und Sicherheit zu beschleunigen, heisst es in einer Aussendung dazu.

Die AI Factory basiert den Angaben zufolge auf der sogenannten "Armored AI Factory"-Architektur von Phoenix Technologies und wird mit dem "Oncite Digital Production System (DPS)" von GEC umgesetzt. Sie soll es Herstellern ermöglichen, performante KI-Anwendungen "schlüsselfertig" direkt in der Fabrik zu betreiben, ohne Abhängigkeit von Public-Cloud-Infrastrukturen, heisst es.

Kern dieser Physical-AI-Initiative sei das "Speedboat-Prinzip": schnelle, eigenständige und zielgerichtete KI-Implementierungen, die die Trägheit zentralisierter IT-Modernisierungsprojekte vermeiden sollen. Phoenix Technologies liefere dabei eine vollständig verwaltete Lösung – inklusive Design, Hardwarebeschaffung, Installation, Konfiguration und Schulung – und stelle so sicher, dass jede AI Factory "vom ersten Tag an betriebsbereit" sei. Die Plattform basiere auf "Confidential Computing" und schütze alle Gesprächs-, Vektor- und Inferenzdaten. Zudem unterstütze sie fortschrittliche KI-Funktionen wie "Retrieval-Augmented Generation (RAG)", "agentenbasierte KI" und "private LLMs mit lokalem Browser-Speicher".

German Edge Cloud ergänze die Plattform durch die direkte Integration von Automatisierungslösungen in robotergestützte Workflows in der Produktion. Mit dem "Onciite DPS" – entwickelt für hochregulierte Industrieumgebungen – vereinfache GEC die Implementierung KI-basierter Produktionsintelligenz durch "vorkonfigurierte Softwaremodule auf physischen Datenträgern", heisst es. Dadurch werde die Komplexität erheblich reduziert, Cloud-Abhängigkeiten entfielen, und Unternehmen behielten die volle Kontrolle über ihre Betriebsdaten, wird in der Aussendung weiters betont. Vor Ort müssten lediglich kundenspezifische Parameter wie IP-Adressen und Zertifikate ergänzt werden. So entstehe eine besonders schnelle Implementierung mit kurzer Time-to-Value.

Dieses Physical-AI-Modell befähige Produktionsstandorte dazu, "in Echtzeit zu erfassen, zu analysieren und zu handeln", versprechen die beiden Partner. Ob intelligente Robotik, Energieoptimierung oder präzises Track-and-Trace – das System laufe vollständig in einem isolierten Netzwerk und erfülle höchste Standards in Bezug auf Datenschutz und Prozessintegrität.

Das gesamte Lösungspaket werde im "Opex-Modell" angeboten, sodass Hersteller ihre KI-Fähigkeiten ohne hohe Anfangsinvestitionen skalieren könnten. Durch das modulare, containerisierte Design lasse sich die AI Factory horizontal auf weitere Produktionslinien oder Standorte ausrollen – bei gleichzeitiger operativer Autonomie vor Ort.



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