thumb

Während das Gesetz zum elektronischen Patientendossier (EPDG) noch vom Schweizer Parlament beraten werden muss, setzen einige Leistungserbringer im Gesundheitswesen bereits jetzt schon auf den elektronischen Datenaustausch. So ermöglichen die Ärzte des Zürcher Gesundheitsnetzes ihren Patienten ab sofort den Zugriff auf die persönlichen Gesundheitsdaten. Möglich macht dies das elektronische Gesundheitsdossier von Swisscom.

Philipp Katumba, Initiator des Projekts und Leiter des Zürcher Gesundheitsnetzes, empfiehlt seinen Patienten, das elektronisches Patientendossier anzulegen: "Patienten erhalten mit dem Patientendossier ein sehr grosses Stück Freiheit und Selbstbestimmung rund um ihre Gesundheit zurück. Zudem kann eine Behandlung einfacher und schneller erfolgen, denn Patienten können beim Besuch eines Spezialisten, beim Eintritt ins Spital oder beim Einholen einer Zweitmeinung sofort auf alle relevanten medizinischen Daten zugreifen". Dabei kontrolliere der Patient, was mit den Daten geschehe. Falls sein Arzt abwesend sei oder der Patient sich für einen Arztwechsel entscheide, stünden die medizinischen Daten trotzdem zur Verfügung, heisst es. Damit könne die Kontinuität der Behandlung gewährleistet werden.

Diese Dienstleistung ist bisher einmalig in der Schweiz. Fragt ein Patient nach seinen Unterlagen, bekommt er diese normalerweise per Post nach Hause geschickt; die Digitalisierung der Gesundheitsdaten hat sich noch nicht durchgesetzt. Für die Ärzte bedeutet es einen Mehraufwand, die Daten für die Patienten bereitzustellen. Sie werden dafür nicht entschädigt. Jedoch sind die Gesundheitsdaten gemäss Philipp Katumba heutzutage genauso wichtig wie die eigentliche Diagnose oder Therapie.