Parler feuert seinen Chef (Bild: Parler)

Der CEO des vor allem von Rechtsextremisten gern genutzten US-Onlinenetzwerks Parler ist Medienberichten zufolge gefeuert worden. Parler-Chef John Matze soll in einem Memo selber von seinem Rauswurf durch den Verwaltungsrat berichtet haben, wie der konservative US-Nachrichtensender Fox News Matze zitiert.

Matze zufolge habe er in den vergangenen Monaten "ständigen Widerstand" gegen seine Vorstellungen vom Parler-Dienst und seinen "Glauben an die Meinungsfreiheit" erlebt.

Bei Parler handelt es sich noch um eine sehr junge Plattform. Sie nahm erst 2018 den Betrieb auf und galt von Beginn weg als Heimat für Rechtsextremisten und andere Rechtsaussen-Gruppen. Seitdem Konzerne wie Facebook und Twitter aktiv gegen Falschmeldungen sowie rassistische und gewaltverherrlichende Inhalte vorgehen, hatte Parler verstärkten Zulauf bekommen. Nach der Erstürmung des Kapitols in Washington durch militante Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump am 6. Jänner hatten die Internetgiganten Amazon, Apple und Google dann ihre Verbindungen zu Parler gekappt.

Konkret entfernte Google die Parler-App nach dem Sturm auf das Kapitol aus dem Play Store, weil die Kommunikation auf der Plattform im Hinblick auf aufhetzende Beiträge nicht moderiert werde. Der Apple App Store richtete ein Ultimatum an den Betreiber und entfernte die App ebenfalls. Amazon Web Services kündigte an, dass der Dienst für die Parler-Apps ab dem 11. Januar 2021 als Webhost nicht mehr zur Verfügung steht. Als Grund wurde eine beständige Zunahme von gewaltbezogenen Inhalten bei Parler genannt, die gegen die Richtlinien der AWS verstoaaen. Seit dem 11. Januar ist auch die Parler-Website nicht mehr erreichtbar. Ruft man die Site auf, wird auf technische Schwierigkeiten verwiesen, anschliessend folgen ein paar Posts von Matze. Parler versucht nun mit Hilfe von Gerichten, AWS wieder zum Hostsing zu verpflichten.



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