Einer der Mitgründer von Palantir: Peter Thiel (Bild: Techcrunch/ CCO 2.0)

Die umstrittene US-Software-Firma Palantir Technologies will an die Börse. Das Management hat bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC einen vorläufigen Antrag auf Börsenzulassung eingereicht, wie das Unternehmen mitteilte. Bereits Mitte Juni hatte es Berichte über einen möglichen Börsengang gegeben. Das Management hatte einen Börsengang lange abgelehnt. Die Ankündigung von Palantir enthielt dabei keine weiteren Details wie etwa zu der angestrebten Bewertung. Das Wall Street Journal berichtete, Privatinvestoren schätzten Palantir zuletzt auf rund 20 Milliarden US-Dollar.

Palantir erwäge auch eine direkte Notierung an der Börse, um so Gebühren einzusparen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Diesen Weg hatten auch bereits der Musikdienst Spotify und der Büro-App-Anbieter Slack gewählt.

Palantir hatte Investoren immer wieder versprochen, das Unternehmen profitabel zu machen, konnte das aber wiederholt nicht einhalten. Bisher habe die Softwarefirma noch keinen Gewinn erzielt. Der Umsatz lag laut zwei Investoren voriges Jahr unter 750 Millionen Dollar. Palantir erwarte heuer einen Umsatz von einer Milliarde Dollar und wolle erstmals die Gewinnschwelle erreichen, hiess es zuletzt laut Medienberichten. Palantir-Chef Alex Karp soll seinen Mitarbeitern erklärt haben, das Unternehmen verfüge über einen positiven Mittelzufluss.

Die Software von Palantir nutzen dutzende Strafverfolgungs- und Regierungsbehörden auf der ganzen Welt. Sie dient dazu, Daten über Bürger zu sammeln, um Kriminalität und Terrorismus zu bekämpfen. Mit Blick auf die Privatsphäre und mögliche Überwachung ist die Software umstritten.