Bei AMS wird die Zeit knapp (Bild: AMS)

Für die steirische Chip- und Sensor-Herstellerin AMS wird die Zeit für die Übernahme des Münchner Lichtkonzerns Osram immer knapper. Zwar haben die Österreicher mit ihrem Schachzug, das Angebot auf 41 Euro je Aktie zu erhöhen, die Konkurrenz zweier Finanzinvestoren aus dem Feld geschlagen. Doch muss AMS-Chef Alexander Everke bangen, ob ihm ausreichend Osram-Aktionäre ihre Anteilsscheine andienen.

Mit 18,6 Prozent der Anteile, die AMS überwiegend direkt gekauft hat, lag das Unternehmen am Wochenende noch weit von den erfoderlichen 62,5 Prozent, die nötig sind, damit das 4,5 Milliarden Euro schwere Angebot erfolgreich ist. Nun bleibt AMS nur noch bis Dienstag (24 Uhr) Zeit, die entsprechenden Aktien einzusammeln. An der Börse bröckelte die Osram-Aktie leicht auf 40,30 Euro ab, knapp unter die Übernahmeofferte von 41 Euro.

Die meisten institutionellen Investoren dienen ihre Aktien praktisch in letzter Minute an. Mit den gut neun Prozent, die der grösste Osram-Aktionär, der Vermögensverwalter Allianz Global Investors hält, können die Steirer rechnen. Die Tochter des Versicherungsriesen Allianz hatte bereits vor Wochen signalisiert, dass sie ihre Anteile andienen würde.

Scheitert AMS an der 62,5-Prozent-Hürde, könnte das Ringen um Osram von Neuem beginnen. Bain und ihr neuer Partner Advent hätten dann genügend Zeit, die angekündigte Übernahmeofferte vorzubereiten. AMS wäre dagegen auf das Wohlwollen des Osram-Vorstandes angewiesen, um nochmals mitbieten zu dürfen. Denn nach einem gescheiterten Anlauf sind Bieter sonst für zwölf Monate gesperrt.



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