Zalando-Logistikzentrum in Berlin (Bild: zVg)

Aufgrund der stark eingetrübten wirtschaftlichen Perspektiven befürchtet der Online-Modehändler Zalando einen länger anhaltenden Nachfragerückgang. Daher hat das Dax-gelistete Unternehmen seine Jahresziele nun zurückbuchstabiert und rechnet 2022 bestenfalls noch mit einem kleinen Umsatzplus. Schon im ersten Quartal dieses Jahres hatten die Berliner die Rückkehr des stationären Einzelhandels nach der Corona-Pandemie, eine sich eintrübende Verbraucherstimmung sowie steigende Kosten zu spüren bekommen. Das Umfeld habe sich im zweiten Jahresviertel noch verschlechtert und die Konsumlaune sei gesunken, konstatiert der Online-Händler.

Neu erwartet das Zalando-Management beim Bruttowarenvolumen (GMV) jetzt einen Anstieg um 3 bis 7 Prozent auf 14,8 bis 15,3 Milliarden Euro. Bislang wurde hier ein Wachstum von bis zu 23 Prozent angestrebt. Der Umsatz dürfte vor diesem Hintergrund nur noch im besten Fall um drei Prozent auf 10,7 Milliarden Euro steigen, gaben die Berliner bekannt. Allerdings könnte der Erlös auch bei 10,4 Milliarden Euro stagnieren, nachdem der Vorstand Anfang Mai noch von einem Wachstum um bis zu 19 Prozent ausgegangen war.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll 2022 jetzt bei 180 bis 260 Millionen Euro liegen, nach bislang angepeilten 430 bis 510 Millionen Euro. Und das, obwohl das Unternehmen die Investitionen nun deutlich senken will im Vergleich zur ursprünglichen Planung.

Bereits im zweiten Quartal dürfte es laut dem Unternehmen schlechter gelaufen sein als von Analysten erwartet. Diese rechneten mit einem GMW-Wachstum von 5 Prozent, einem Umsatzplus von 1,5 Prozent und einem operativen Ergebnis von 104 Millionen Euro. "Das zweite Quartal ist profitabel, aber schwächer als erwartet", hiess es seitens von Zalando.