Symbolbild Pixaby/ Preisking

Anolog zu den Märkten im Ausland haben die Konsumenten auch in der Schweiz im ersten Quartal 2022 praktisch in allen Segmenten online weniger eingekauft als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Und war 2021 das erste Geschäftsquartal aber noch von Ladenschliessungen geprägt, so gehe man heute von einer Normalisierung aus, wie die Swiss Retail Federation nach den neuesten Auswertungen der Kredit- und Debitkartentransaktionen bekannt gegeben hat.

Wie Dagmar Jenni, Direktorin der Swiss Retail Federation, betont, zeige es sich, dass durch die staatlichen Eingriffe während der Pandemie der Onlinehandel künstlich befeuert worden sei. Zudem seien wegen Coronarestriktionen einige Wirtschaftszweige ganz geschlossenen gewesen. Viele Konsumenten hätten daher noch mehr Geld im Detailhandel ausgegeben. Dieser Teil des "Ersatzkonsums" fällt Jenni zufolge nun weg.

Das einzige Segment, das im ersten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode ein Plus erzielen konnte, ist der Lebensmittelhandel. Dies sei ein Zeichen für eine mittelfristige Konsumveränderung der Schweizer Kundschaft, so Jenni weiters. Durch die Pandemie habe man sich daran gewöhnt, haltbare und schwere Lebensmittel liefern zu lassen.

Ganz anders der Modesektor. Hier kam es im Onlinehandel zu einem Nachfrageeinbruch von rund einem Drittel. Dies zeige, dass es den Konsumenten wichtig sei, Kleidung im Laden anzuprobieren, so die Studie. Aufgrund der grossen Unsicherheiten im Markt - wie unter anderem die steigenden Energiepreise und die Teuerung - rechnet die Swiss Retail Federation nicht damit, dass der Rekordumsatz im Schweizer Detailhandel von 2021 dieses Jahr gehalten werden könne. Auch die Auswirkungen der Coronamassnahmen wie Containermangel und fehlende Schiffe belasten den Onlinehandel nach wie vor, wie die Untersuchung von Swiss Retail Federation ergibt.