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Da der Office-Markt aufgrund sinkender Druckzahlen und hartem Wettbewerb an Attraktivität einbüsst, setzt die auf Drucklösungen ausgerichtete Oki Systems künftig auf Speziallösungen und vertikale Märkte. In der Schweiz hat Oki die Vertriebsstruktur neu aufgestellt.

Im Rahmen eines internationalen "Smart Colour Solutions Events" gab die auf Printlösungen fokussierte japanische Oki Systems kürzlich in Mailand ein Update ihrer mittelfristigen Pläne bekannt. Noch vor drei Jahren wurde der Fokus klar auf die Erweiterung des eigenen Portfolios in die Richtung professioneller Print- und Office-Lösungen gelegt. Allerdings habe sich die Reise dorthin herausfordernder herausgestellt als erwartet, bekundete Emea-Chef (Europa, mittlerer Osten, Afrika) Terry Kawashima. Denn die ganze Digitalisierung führe dazu, dass immer mehr Dokumente in elektronischer Form vorhanden seien, auf die man via Smartphones und Tablets ständig und von überall zugreifen könne, und die Zahl der Ausdrucke daher rückläufig sei. Auch der Konsolidierungstrend bei der Anzahl eingesetzter Geräte bremse die Entwicklung. Und letztlich sind derzeit auch keine bahnbrechenden Innovationen in Sicht, die die Anwenderunternehmen dazu motivierten, neue Gerätegenerationen im grossen Stil anzuschaffen.

Laut dem Mailänder Strategie-Update will sich Oki nun verstärkt auf Nischen und vertikale Märkte konzentrieren, auch wenn man den Office-Sektor weiterhin im Visier behalte, da man in diesem Bereich doch gute Erfolge habe erzielen können, wie Kawashima betont. Denn hier sei es vor allem die "MC800“-Serie, die dafür sorge, dass Oki in der Emea-Region bei druckerbasierten A3-Farb-MFPs (Multifunktionsprinter) konstant bei über 30 Prozent Marktanteil liege.

Als lukrativ für Oki entpuppt sich offensichtlich immer stärker der Markt für grafische Kunst. Gemäss Kawashima sei es vor allem die "Pro 9 Serie“, die Neuerungen wie weissen Toner eingeführt hat oder Neonfarben über die konventionelle CMYK-Farbpalette hinaus offeriert, welche den Gewinn von gut 30 Prozent des Marktes für grafische Kunst innerhalb Europas ermöglicht habe. Weitere vertikale Schlüsselmärkte sieht Oki in den Sektoren Retail sowie Healthcare.

Zudem übernahm Oki zur Mitte des vergangenen Jahres auch die Large Format-Sparte von Seiko, von der man sich mehr Relevanz im Pay for Print-Markt erhofft. Dazu Kawashima: „Die Rückmeldungen unserer Kunden waren äusserst positiv und wir sind zuversichtlich, dass wir das richtige Produktportfolio haben, das nicht nur den wachsenden Markt für professionelle Printlösungen anspricht, sondern in diesem Bereich auch wirklich etwas bewegen kann.“

Mit DMS-Software Dokumente in die Cloud laden

Die von Oki in Mailand präsentierten neuen Farbdrucker und MFPs sollen nicht nur durch Touch-Display und vereinfachte Menüführung auch im Entry-Segment die Endkunden überzeugen, sondern durch die bei den neuen Modellen kostenfrei zur Verfügung gestellte DMS-Software „Sendys Explorer Lite“ auch bei den Channel-Partnern für zusätzliches Potenzial sorgen. Mit „Sendys Explorer Lite“ lassen sich gescannte Dokumente schnell in durchsuchbare Formate konvertieren, verteilen und in Cloud-Lösungen laden. Neben bereits vorinstallierten Konnektoren zu Standarddiensten wie Dropbox, Sharepoint oder Google Drive sollen Partner für ihre Kunden leicht Verbindungen zu anderen Speicherdiensten oder ERP-Systemen entwickeln und so die Verbindung zu verschiedenen Lösungen als eigene Dienstleistung vermarkten können.

Oki Schweiz mit neuer Vertriebsstruktur

Neue Möglichkeiten könnten sich aus dieser Sicht heraus auch durch direkte Kooperationen etwa mit ERP-Herstellern ergeben. In der Schweiz zum Beispiel mit Abacus. Solche Optionen sieht auch Daniel Horber, der vor etwas mehr als einem Jahr Walter Briccos als Country Manager an der Spitze von Oki Systems Schweiz abgelöst hat. Horber zufolge ist Oki auch in der Schweiz mit den A3 MFPs überaus erfolgreich. Und branchenmässig habe sich der Tourismus als interessanter Markt entwickelt. Der Chef der in Rheinfelden domizilierten Schweizer Niederlassung von Oki verweist auch darauf, dass er die Vertriebsstruktur in der Schweiz völlig neu aufgestellt habe. So seien jetzt etwa zwei Leute ausschliesslich für den Channel zuständig, während drei Leute volles Augenmerk auf das Projektgeschäft legten. Diese Fokussierung sieht er neben der Bindung von Bestandskunden und der Gewinnung von Neukunden durch „beispielhaften Service“ (Horber) als wesentliche strategische Ziele in der Schweiz an.

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Hat die Vertriebsstruktur von Oki in der Schweiz neu aufgestellt: Daniel Horber, Country Manager Oki Systems Schweiz
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Terry Kawashima, Managing Director Oki Europe (Bild: Macy Yap)