Der US-amerikanische Chip-Riese Nvidia will im chinesischen Markt für Fahrzeuge, die durch Künstliche Intelligenz (KI) gesteuert werden, mitmischen und hat zu diesem Zweck in China in diesem Jahr bereits hunderte Mitarbeiter rekrutiert, um die Forschungskapazitäten auszubauen.
Insiderkreisen zufolge habe Nvidia als wichtigem Teil dieser Expansion in Peking bereits rund 200 Mitarbeiter eingestellt, um ein Forscherteam zu verstärken, das an autonomen Fahrzeugen arbeitet. Das US-Unternehmen habe auch seine Teams für den Kundendienst und die Entwicklung von Netzwerksoftware erweitert, heisst es in einem Bericht von Bloomberg mit Berufung auf mit der Sache vertrauten Personen.
In China erzielte Nvidia im dritten Quartal des laufenden Jahres einen Umsatz von 5,4 Milliarden Dollarauf, obwohl der kalifornische Grosskonzern aufgrund von US-Handelsbeschränkungen seine Halbleiter dort nicht verkaufen darf. China bleibt dessen ungeachtet ein wichtiger Markt und Forschungsstandort für den US-Chipdesigner.
Während Nvidia versucht, gute Beziehungen zu Peking aufrechtzuerhalten, kündigte die lokale Kartellbehörde diese Woche eine Untersuchung der Übernahme des Netzwerkausrüsters Mellanox durch Nvidia im Jahr 2020 an. Die Behörde hatte die Transaktion zuvor unter Vorbehalt genehmigt. Die Untersuchung begann nur wenige Wochen, nachdem CEO Jensen Huang während einer Reise nach Hongkong Chinas Beiträge zur Technologie hervorgehoben hatte.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat mittlerweiel bereits mit weiteren Zöllen auf Waren aus China gedroht, während Peking ein Exportverbot für wichtige Materialien angekündigt hat.
Die staatliche Unterstützung heimischer Hersteller von Elektrofahrzeugen hat China eine führende Position bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugtechnologien verschafft. Der Support hat auch dazu beigetragen, die Preise für eine neue Generation vernetzter Autos zu senken. Nvidia entwickelt seit über einem Jahrzehnt Fahrautomatisierungs- und KI-Software. Doch die Bemühungen haben noch keine Früchte getragen. Die in China ansässigen Forscher des Unternehmens seien nun aber gut aufgestellt, heisst es, um mit lokalen Autoherstellern zusammenzuarbeiten, die nach erfolgsversprechenden Technologien suchen. Erst kürzlich eröffnete Nvidia ein neues Büro im Technologiezentrum Zhongguancun.

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