Dem US-Chip-Giganten Nvidia beschert der KI-Boom trotz der Exportbeschränkungen und Zollproblematik im Hinblick auf das China-Geschäft weiterhin ein massives Umsatzwachstum. Im vergangenen Quartal schnellte der Umsatz im Jahresvergleich gleich um 69 Prozent auf rund 44,1 Milliarden Dollar hoch, wie der Konzern mit Hauptsitz im kalifornischen Santa Clara bekannt gegeben hat. Damit übertrifft Nvidia die Erwartungen der Wall Street klar. Im Vergleich zum Quartal davor gab es ein Plus von 12 Prozent.
Dabei belasten die US-Exporthürden das Nvidia-Geschäft in China enorm. Allein im aktuell laufenden Vierteljahr werden der globalen Nummer eins unter den KI-Chip-Herstellern nach eigener Schätzung dadurch Erlöse von 8 Milliarden Dollar entgehen. Im vergangenen Quartal tätigte Nvidia deswegen einen Abschreiber in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar. Es sei eine Milliarde weniger gewesen als zunächst angenommen, da ein Teil der Technik anderweitig verwendet worden sei, lässt Nvidia wissen.
Zur Erinngerung: Schon unter dem vorherigen Präsidenten Joe Biden schufen die USA Hürden für den Verkauf der modernsten Hochleistungschips nach China. Nvidia konnte deswegen an chinesische Unternehmen nur eine langsamere Version mit dem Namen H20 liefern. Doch selbst diese Chipsysteme fallen seit Mitte April angesichts der Handelspolitik von Bidens Nachfolger Donald Trump unter Exportbeschränkungen. Nvidia-Chef Jensen Huang sagte bereits, dem Konzern dürften dadurch insgesamt Erlöse von 15 Milliarden Dollar entgehen. Er kritisiert, die US-Regierung sporne dadurch das Entstehen einheimischer Nvidia-Rivalen in China an. Für das laufende Quartal prognostizierte Nvidia trotz der Einbussen im chinesischen Markt einen Umsatz von 45 Milliarden Dollar.
Der Gewinn von Nvidia stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um gut ein Viertel auf fast 18,8 Milliarden Dollar. Nach Vorlegen der Zahlen kletterte der Aktienkurs von Nvidia gleich einmal um vier Prozent nach oben.