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Smartphones, Tablets & Co verändern das Kunden- und Mitarbeiterverhalten und somit die Geschäftswelt rasant. Die Auswirkungen auf die Finanzindustrie, insbesondere die Versicherungsbranche, sind massiv. Doch Schweizer Versicherungen nutzen die Chancen, die sich durch Effizienzsteigerung, mehr Flexibilität und rascheren Kundenservice bieten, einer Studie von CSC zufolge nur inkonsequent.

Oft ist der tatsächliche Nutzen laut Untersuchung unklar, zudem würden unzureichendes Know-How und unreife Technologien als Risiken gesehen.
Trotz der Chancen, die sich durch Mobility böten, habe nur ein Viertel der Schweizer Versicherungen eine Mobility Strategie.

Der IT-Dienstleister CSC hat knapp vierzig Entscheidungsträger (Geschäftsführer, Management, leitende Angestellte) von zwölf Schweizer Versicherungen, darunter die Top Ten, befragt, welchen Stellenwert Mobilität hat und wie die Chancen durch Mobile Business genutzt werden. Für 75 Prozent der Geschäftsführer ist Mobility immerhin ein Top Thema oder wichtiges Thema. Laut CSC-Umfrage hat Mobility bei den Schweizer Versicherungen einen hohen strategischen Stellenwert. Die Versicherer sind sich einig, dass Mobility einen signifikanten Beitrag zur Erreichung der Geschäftsziele leisten kann. Insbesondere in der Zusammenarbeit mit dem Kunden wird grosses Potential gesehen. Der Online-Verkauf soll in den nächsten drei Jahren um 160 Prozent ausgebaut werden. Auch bei der Administration sowie bei internen Prozessen könnten mobile Anwendungen und Dienste massiv zu Effizienz- und Produktivitätssteigerungen beitragen. Dafür wollen zwei Drittel der Schweizer Versicherungen in den nächsten drei Jahren jeweils bis zu 10 Millionen Schweizer Franken investieren.

E-Mail, Kalender, Zugriff auf Kontakte als beliebteste Anwendungen

Bei zwei Drittel der befragten Schweizer Versicherungen sind mobile Zugänge bzw. Anwendungen zu den Basisdiensten wie E-Mail, Kalender, Adressverzeichnisse, etc. implementiert. Doch die wesentlichen Chancen von Mobility - die Effizienzsteigerung, erhöhte Flexibilität und rascherer Kundenservice - ergeben sich erst durch eine weitreichende Unterstützung von Kernprozessen und der Integration von mobilen Systemen und Basisdiensten. Dies wurde hingegen noch nicht umgesetzt: Laut CSC-Erhebung hat kein einziger Schweizer Versicherer die Mobilisierung von Unternehmensprozessen in mehreren Bereichen realisiert.

Nur knapp ein Viertel mit Mobility-Strategie

Obgleich sich alle befragten Versicherer der Bedeutung von Mobility bewusst sind, gaben nur 25 Prozent an, eine Mobility-Strategie zu haben. Aktuelle Mobility-Projekte, die sich in Planung befinden, sind laut CSC-Umfrage entweder bereichsspezifisch oder rein technischer Natur. Die Probanden sind sich einig, dadurch Wettbewerbsvorteile nicht zu nutzen.

Allerdings sind die Vorteile durch den Einsatz von Mobility bei Schweizer Versicherungsunternehmen häufig nebulös. 50 Prozent der Befragten gaben an, noch keine klaren Nutzenargumente für die Einführung von mobilen Diensten zu sehen. Die Mehrzahl der Versicherer nimmt auch unzureichendes Know-How sowie unreife Technologien und demzufolge erhöhte Kosten als Risiken wahr.

«Für uns war es sehr überraschend, dass die Vorteile von Mobility im Hinblick auf Effizienz, Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterproduktivität noch nicht von Versicherungsunternehmen genutzt werden. In anderen Branchen werden mobile Lösungen als wesentlicher Bestandteil der Wettbewerbsfähigkeit gesehen», so Peter Ronchetti, Managing Director, CSC Switzerland. Und Ronchetti weiter: «Dieser Einblick ist erheblich, denn es zeigt sich, dass die Beratung beim Business-Nutzen ansetzen muss.»

«Die Strategie kann nicht sein, einfach nur möglichst viele Personen mit mobilen Geräten auszustatten. Wesentlich für den Einsatz von Mobility ist eine ganzheitliche Sicht auf das Unternehmen und seine Prozesse», erklärt Ronchetti weiter.