Symbolbild: Pixabay

Nur zwei Prozent der Schweizer Unternehmen gehören zur Kategorie der Digital Leader. Dies zeigt die zweite Auflage des Digital Transformation Index (DT-Index) von Dell. Laut der Studie glauben 24 Prozent der Führungskräfte in der Schweiz, dass ihr Unternehmen innerhalb der nächsten fünf Jahre Schwierigkeiten haben wird, den sich ändernden Kundenanforderungen gerecht zu werden. Insgesamt 26 Prozent fürchten sogar, dass sie in puncto Digitalisierung den Anschluss verlieren. Grösste Hürde: fehlende Budgets und Ressourcen.

Obwohl die Gruppe der Digital Leader im Vergleich zu 2016 nur minimales Wachstum aufzeigt, identifiziert der DT-Index eine dynamische Entwicklung in anderen Gruppierungen. So werden mittlerweile 18 Prozent der Unternehmen als Digital Adopter eingestuft, was einer Steigerung um das Viereinhalbfache im Vergleich zur Erstauflage der Studie vor zwei Jahren entspricht. Diese Schweizer Unternehmen haben gemäss der Studie fortschrittliche digitale Pläne und Innovationen entwickelt, um ihre Transformation voranzutreiben.

Der DT-Index zeigt jedoch auch, dass nach wie vor fast die Hälfte der Schweizer Unternehmen zu den letzteren beiden Gruppen (Digital Follower und Digital Laggard) gehören, und sich entweder zu langsam entwickeln oder noch nicht einmal über einen digitalen Plan verfügen.

Hürden für die digitale Transformation und Entwicklung

Der Studie zufolge stehen 90 Prozent der Schweizer Unternehmen weiterhin vor grossen Hürden, die ihnen die digitale Transformation erschweren. Die fünf grössten Hürden für die digitale Transformation sind laut dem Index:
1. Fehlende Budgets und Ressourcen
2. Datenschutz- und Cybersicherheit
3. Regulierung oder Gesetzesänderungen
4. Fehlende interne Fähigkeiten und Fachkenntnisse
5. Eine fragmentierte oder isolierte IT-Umgebung

Diese Hürden verhindern demnach, dass der Transformationsprozess in den Unternehmen wie gewünscht voranschreitet. So sind rund zwei Drittel (64 Prozent) der Führungskräfte beispielsweise der Meinung, dass die digitale Transformation im gesamten Unternehmen stärker verbreitet sein sollte (im Vergleich zu 73.5 Prozent im Jahr 2016). Nur 15 Prozent der Schweizer Firmen glauben, eher zu den Disruption verursachenden als zu den von Disruption betroffenen Unternehmen zu gehören. "Wir sprechen nun schon seit einiger Zeit darüber, dass wir uns an der Schwelle zu bahnbrechenden Veränderungen befinden. Doch das stimmt nicht mehr," sagt Achim Freyer, General Manager Commercial Sales, Dell EMC Schweiz. "Die nächste digitale Ära ist bereits angebrochen und prägt die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und unser Unternehmen führen. Der Faktor Zeit ist daher nun von höchster Bedeutung: Die digitale Transformation muss jetzt stattfinden, und dazu braucht es radikale Veränderungen und Anpassungen in den Unternehmen."

Die anstehenden Herausforderungen meistern

Um die Hürden der digitalen Transformation zu überwinden und nicht von agileren und innovativeren Akteuren überholt zu werden, ergreifen die befragten Unternehmen verschiedene Massnahmen. Im Vergleich zu 2016 setzen Schweizer Unternehmen heute vermehrt auf die Entwicklung und den Austausch von IT-Fachkenntnissen sowie eine ausgebaute Sicherheitsinfrastruktur:

• 45 Prozent sind demnach bestrebt, die richtigen Fähigkeiten und Fachkenntnisse intern weiter zu entwickeln, wie beispielsweise den Mitarbeiter das Kodieren beizubringen (2016: 26,5 Prozent).
• 43 Prozent teilen Wissen funktionsübergreifend, indem sie IT-Führungskräfte mit Business-Skills und Business-Führungskräfte mit IT-Skills ausstatten (Anstieg um 31 Prozentpunkte gegenüber 2016).
• 43 Prozent der Unternehmen nutzen digitale Technologien für eine beschleunigte Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen (Rückgang von 5 Prozentpunkten gegenüber 2016).
• 42 Prozent bauen Sicherheit und Datenschutz von Grund auf in alle Geräte, Anwendungen und Algorithmen ein (2016: 34,5 Prozent).

Konkret planen die Schweizer Unternehmen dem DT-Index nach, innerhalb der nächsten ein bis drei Jahre in folgenden Bereiche im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie zu investieren:
• Cybersicherheit: 63 Prozent
• Multi-Cloud-Lösungen: 41Prozent
• IoT-Technologien: 41Prozent
• Künstliche Intelligenz: 40 Prozent
• Kognitive Systeme: 29 Prozent

Eine kleinere, aber dennoch bedeutende Anzahl von Unternehmen sehe sogar Investitionen in aufkommende Technologien wie Blockchain (17 Prozent) oder Quantum Computing (14 Prozent) vor, heisst es.

Zur Methode der Studie: Für den Dell Technologies Digital Transformation Index hat das unabhängige Forschungsunternehmen Vanson Bourne 100 Führungskräfte von mittleren und grossen Unternehmen in der Schweiz befragt. Vanson Bourne klassifizierte die digitalen Geschäftsaktivitäten von Unternehmen, indem sie ihre bestehende IT-Strategie, Initiativen zur Workforce-Transformation-Strategie sowie die wahrgenommene Leistung anhand einer Reihe von kritischen Merkmalen untersuchte. Die globalen Ergebnisse (basierend auf 4.600 Befragten aus 42 Ländern) werden Anfang 2019 veröffentlicht.

Die Einschätzung Schweizer Unternehmen ihrer digitalen Reife (Tabelle: Dell)
Die Einschätzung Schweizer Unternehmen ihrer digitalen Reife (Tabelle: Dell)