Neuseeland erwägt eine Besteuerung von Google und Co (Bild: Google)

International tätige Internet-Konzerne wie Facebook, Google oder Airbnb sollen in Neuseeland künftig Steuern zahlen. Notfalls plane die dortige Regierung punkto Besteuerung einen Alleingang, liess der neuseeländische Finanzminister Grant Robertson verlauten. Hintergrund dazu ist, dass die Digitalriesen in Neuseeland bislang zwar enorme Einnahmen erzielten, gleichzeitig waren sie aber dort nicht einkommensteuerpflichtig.

Laut Robertson seien die aktuell gültigen internationalen Steuervorschriften veraltet und böten ausländischen Digitalkonzernen somit einen Wettbewerbsvorteil. Der Wert der grenzüberschreitenden digitalen Dienste in Neuseeland wird auf rund 2,7 Milliarden Neuseeländische Dollar (rund 1,7 Mrd Euro) geschätzt. Neuseeland arbeite daher mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) daran, die Steuervorschriften entsprechend zu erneuern. Sollte auf OECD-Ebene vorerst keine Einigung erzielt werden, werde Neuseeland die Pläne vorübergehend auch alleine vorantreiben. Im Mai will die neuseeländische Regierung ein Dokument mit weiteren Details veröffentlichen.

Die Einführung einer Digitalsteuer ist auch in Europa ein viel diskutiertes Thema. Klassische Unternehmen zahlen deutlich höhere Steuern als Digitalkonzerne, da letztere oftmals keinen versteuerbaren Sitz in Europa haben oder ihre Geschäfte in Ländern mit vorteilhaften Steuerregelungen bündeln.