Kim Dotcom zu Silvester 2012 in Neuseeland (Foto: Flickr/ Sam Churchill/ CCO)

In Neuseeland geht der jahrelange Rechtsstreit um die Auslieferung des deutschen Internetunternehmers Kim Dotcom an die USA in die vermutlich entscheidende Phase. Vor vor dem Oberstem Gerichtshof in Wellington beginnt ein Berufungsverfahren, mit dem der 45-Jährige seine Auslieferung noch verhindern will.

Kim Dotcom, der 2005 die Internetplattform respektive den Sharehoster Megaupload gegründet hatte, lebt seit 2010 in Neuseeland. Die USA wollen ihn wegen Verletzung von Urheberrechten und Geldwäsche in grossem Stil vor Gericht stellen. Bei einer Verurteilung droht ihm eine langjährige Haftstrafe.

Dotcom gehört zu den schillerndsten Figuren der Internetszene. Er wurde 1974 unter dem Namen Kim Schmitz in Kiel geboren. Mitte der 80er Jahre trat er erstmals in der Hackerszene in Erscheinung. Mit der Datentauschbörse Megaupload wurde er vielfacher Millionär. Das Unternehmen finanzierte sich über Werbung und kostenpflichtige Premium-Zugänge. Megaupload gehörte neben Rapidshare und Mediafire zu den weltweit bekanntesten Filehostern. Zu Megaupload gehörte auch der Dienst Megavideo, der unter anderem von Kino.to zum Streaming verwendet wurde. Daneben existierten unter anderem die Dienste Megapix, Megalive, Megabox und Megaporn. Nach Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI wurde Megaupload am 19. Januar 2012 abgeschaltet. Gegen sieben Hauptverantwortliche, darunter Gründer Kim Dotcom, wurde Anklage erhoben.