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Die neue Informatikinfrastruktur Fiscal IT der Eidgenössischen Steuerverwaltung dürfte wohl teurer werden als ursprünglich angenommen. Dies geht aus einem von der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) publizierten Bericht hervor. Fiscal IT ist der Nachfolger des IT-Megaprojektes Insieme, mit dem die Steuerverwaltung des Bundes für negative Schlagzeilen gesorgt hatte.

Dem Bericht nach hat das von Frühling 2013 bis Ende 2018 laufende Projekt bislang bereits 42 von budgetierten 85,2 Millionen Franken verbraucht. Die Warnung der Kontrollbehörde: "Aus Sicht der EFK gibt es Indizien, dass das Budget überschritten werden könnte", ist dem Report zu entnehmen. Die Steuerverwaltung ihrerseits argumentiert hingegen, dass durch neue Technologien Planungsunsicherheiten entstanden seien. Auf dem Stand des heutigen Wissens müsste sie rund 10 Prozent mehr Gelder in die Kostenkalkulation aufnehmen als damals angenommen. Die nicht-budgetierten Mehrkosten belaufen sich demnach auf drei Millionen Franken. Diese Mehrkosten können aus Sicht des EFK-Berichts "über Reserven und Budgetoptimierungen in der letzten Programmphase" ausgeglichen werden.

Der Umstand, dass die Kosten, die nötig sind, um die IT-Infrastruktur künftig in Betrieb zu halten, noch nicht abgeschätzt werden können, ist ein weiterer Punkt, den die Finanzkontrolle kritisiert. Hier erwarten die Kontrolleure im Minimum eine
annähernd realistische Schätzung. Allerdings räumen sie ein, dass die Kostenberechnung aufgrund der technischen Komplexität des Projekts teilweise unvorhersehbar gewesen sei.