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Die auf Datenspeicherung und Datenmanagement fokussierte Netapp hat mit Hyper Converged Infrastructure (HCI) ein Scale-out-Cluster-System angekündigt, das Rechen- und Speicherleistung in Vier-Knoten-Bausteinen zusammenführt, die sich nach Baukastenart ergänzen lassen. HCI basiert auf Solidfires All-Flash-Technik, verfügt über einen hohen Automationsgrad und sei daher einfach in Betrieb zu nehmen und zu verwalten.

Netapps neues Scale-out-Cluster-System nutzt ausschliesslich iSCSI und ist mit einem "Zero-Touch-Management" ausgestattet. Bis zu 93 Prozent der Aufgaben des laufenden Betriebs sollen sich dabei automatisieren lassen, verspricht das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Sunnyvale. Das System sei in weniger als 30 Minuten voll einsatzbereit. Durch die Integration in VMwares Verwaltungssoftware Vcenter erfolge das Management ausschliessich über die vertraute VMware-Benutzeroberfläche.

HCI lässt sich den Nettapp-Angaben zufolge von der Minimalkonfiguration mit vier Storage- und zwei Compute-Bausteinen bis auf 100 Storage-Knoten in beliebiger Zahl erweitern. Im Vollausbau unterstütze es bis zu 7 PByte und zehn Millionen IOPS. Jeder Knoten bringe seinen eigenen Performance-Zuwachs mit, die Skalierung erfolge also inkrementell. Um zu vermeiden, dass eine Arbeitslast einen Grossteil der Performance absorbiert ("Noisy Neighbor"-Problem), kann der Administrator Minimal- und Maximal-Durchsatzwerte definieren. Für Workloads mit konstanter Arbeitslast errechnet das HCIS laut Netapp aber zudem sogenannte "Credits“, also Burst-Spielräume, die es der jeweiligen Applikation dann vollautomatisch einräumt.

Ein weiterer Automatismus ist auch für die Ausfallsicherheit und die konsistente Performance zuständig. Die Daten werden demnach in 4K-Blöcken ständig repliziert. Damit soll sich ein Laufwerk in unter zehn Minuten, ein kompletter Knoten in unter 60 Minuten wiederherstellen lassen – ebenfalls ohne manuellen Eingriff. Aber auch Effizienzmechanismen wie globale Deduplikation, Datenkomprimierung und Thin Provisioning bringe das HCIS ab Werk mit, so die Kalifornier mit Schweizer Zentrale in Wallisellen. Die Funktionen lassen sich demnach nicht abschalten, das System übernehme auch diese Aufgaben selbsttätig. Damit eigne sich HCI vor allem für Anwender, die einen möglichst einfachen Betrieb wünschten, während man bei den hauseigenen Ontap-Systemen deutlich mehr Konfigurationsmöglichkeiten habe.

Als Einstiegskonfiguration offeriert Netapp zwei Chassis mit je vier Slots, die anfangs mit sechs Knoten belegt sind: zwei für die Rechenleistung, vier für Storage (dies benötigt HCI für das Clustering). Ein Vier-Knoten-Chassis ist dabei nur zwei Höheneinheiten (HE) gross. Die Skalierung erfolgt dann mittels Einschüben von jeweils einer halben HE. Die Maximalausbaustufe mit 100 Storage-Knoten reicht laut Netapp-Angaben aus, um 30.000 bis 40.000 VMs zu unterstützen. Als SDS-System (Software-Defined Storage) nutze HCI VMware Vcenter für die Verwaltung von Compute wie auch Storage. Das gesamte Management erfolge damit aus der VMware-Plattform heraus, einschließlich aller Betriebsabläufe wie Alarmierung etc.

HCI integriert sich in Netapps hauseigene Data Fabric. Damit ergänzt das System die File Services von Ontap, Object Storage mittels Storagegrid und Backup and Restore via AVA. Netapp HCI soll im Herbst auf den Markt kommen. Ab Juli will Netapp aber ausgewählten Partnern einen Vorabzugang für Demosysteme etc. gewähren.
www.netapp.com