Der Streaming-Boom lässt bei Netflix nach (Symbolbild: Charles Deluvio auf Unsplash)

Zwar ist der Streamingdienst Netflix weiterhin Nutzniesser davon, dass viele Menschen in der Coronavirus-Krise zuhause bleiben und dem Streaming fröhnen. Jedoch hat der Kundenansturm zwischenzeitlich wieder deutlich nachgelassen. Nach dem Boom zu Jahresbeginn verzeichnete Netflix gemäss eigenen Angaben im zweiten Quartal unterm Strich noch 10,1 Millionen neue Bezahlabos. Im Vierteljahr davor waren es noch 15,8 Millionen gewesen.

Per Ende Juni brachte es Netflix global insgesamt auf knapp 193 Millionen Bezahlabos. Das Unternehmen mit Zentrale im kalifornischen Los Gatos rechnet damit, dass der Andrang weiter abnimmt. "Wir erwarten in der zweiten Jahreshälfte weniger Wachstum als im Vorjahr", konstatierte Netflix-Chef Reed Hastings in einem Brief an die Aktionäre.

Dieses Bekenntnis kam am Markt gar nicht gut an. Die Aktie stürzte gestern nachbörslich zeitweise um rund zwölf Prozent ab, obwohl Netflix seine eigene Quartalsprognose und die vieler Analysten übertraf. Das Unternehmen ist dieses Jahr bisher allerdings einer der grössten Börsengewinner und hat 2020 schon über 60 Prozent Kursplus gemacht.

Im Vorquartal hatten die Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Pandemie und Serienhits wie "Tiger King" dem Videodienst einen ungewöhnlich starken Zuwachs an neuen Kunden beschert, was am Finanzmarkt für grosse Euphorie sorgte. Mit einem Börsenwert von zuletzt rund 232 Milliarden Dollar zog der Streaming-Marktführer sogar am Hollywood-Giganten Walt Disney vorbei, dem die Pandemie im Gegensatz zu Netflix stark zusetzt.



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