Auch ARM beendet die Geschäftsbeziehungen zu Huawei (Bild: ARM)

Das Ungemach für Huawei verstärkt sich. Nachdem bereits Google angekündigt hat, die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Mobilfunkriesen zu kappen, zieht jetzt auch die zur japanischen Softbank gehörende Chipherstellerin ARM mit Zentrale im britischen Cambridge nach. In einem Schreiben des Managements an die Mitarbeitenden heisst es laut BBC, man soll die gesamte Kooperation mit Huawei einstellen, um mit den Sanktionen der USA im Einklang zu sein.

Für Huawei könnte dies unangenehme Folgenhaben: Die Designs von ARM sind nämlich die Basis für praktisch alle Prozessoren in Smartphones. Darunter etwa die Snapdragon-Chips des US-Herstellers Qualcomm und die Kirin-Reihe von dem zu Huawei gehörenden Hersteller Hisilicon.

Huawei könnte dadurch die Möglichkeit verlieren, eigene Chips herzustellen, wie dies von Experten vermutet wird. Zusammen mit dem Stopp der Zusammenarbeit mit Google in Bezug auf das Handy-Betriebssystem Android könnte das Mobiltelefongeschäft für Huawei dauerhaft und massiv geschädigt werden. Auch wenn Huawei sagt, dass es einen "Plan B" gebe, der ein eigenes Betriebssystem für die Smartphones vorsehe. Daran werde bereits länger gearbeitet. Neben dem Google-Betriebssystem Android, das auf dem Grossteil der Smartphones weltweit installiert ist, gibt es praktisch nur noch das Apple-Betriebssystem iOS mit einem nenneswerten Marktanteil.

Ob einem eigenen Betriebssystem von Huawei, das ja hinter dem südkoreanischen Elektronikriesen Samsung immerhin der zweitgrösste Handyhersteller weltweit ist, Erfolg beschieden sein könnte, steht allerdings noch in den Sternen.