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Im Rahmen eines Co-Creation-Projektes von Fujitsu und dem Automatisierungsspezialisten Kuka loten die beiden Unternehmen im Werk Augsburg von Fujitsu neue Möglichkeiten der Mensch-Roboter-Kooperation bei der Fertigung und dem Test von Mainboards aus.

Bei Automatisierungsaufgaben sind Industrieroboter längst etabliert. Im Rahmen des Fujitsu-Kuka-Projektes umfasst die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter nun auch die Handhabung von hochgradig empfindlichen Elektronikkomponenten. Diese Art von Aufgabe wurde bisher nicht als möglicher Teil der Roboterautomation behandelt. Um den Ansatz auch für andere Fertigungsunternehmen schneller verfügbar zu machen, haben Fujitsu und Kuka gemäss Mitteilung eine roboterbasierte Prozessautomatisierungslösung entwickelt, die eine hochpräzise Handhabung und Prüfung der Mainboards ermöglicht.

In der Produktion bei Fujitsu arbeiten Roboter mit menschlichen Kollegen zusammen, anstatt sich auf getrennte, abgezäunte Bereiche zu beschränken. Roboter können erkennen, wenn Menschen in der Nähe sind, und ihre Bewegungen verlangsamen, um sicherzustellen, dass keine Verletzungsgefahr für ihre menschlichen Kollegen besteht. Die Zusammenarbeit beginnt damit, dass ein Arbeiter dem Roboter die notwendigen Montageschritte durch manuelle Führung des Roboterarms beibringt. Diese Schritte werden dann durch maschinelles Lernen in die Fähigkeiten des Roboters gespeichert – ohne zusätzliche Programmierung. Einmal eingewiesen, können die Roboter hinter virtuellen Sicherheitsbarrieren arbeiten und in den Hochgeschwindigkeitsmodus wechseln, um monotone und sich wiederholende Aufgaben zu erledigen, sobald die Menschen den Sicherheitsbereich verlassen haben.

Vera Schneevoigt, Senior VP, Product Supply Operations bei Fujitsu Emeia, sagt: "Die Zusammenarbeit zwischen Fujitsu und Kuka bei der Mensch-Roboter-Kollaboration ist ein Musterbeispiel dafür, wie wir Zukunftsthemen rund um Industrie 4.0 vorantreiben. Dieser neue Ansatz bei der Produktion von sensiblen Elektronikkomponenten entlastet Mitarbeiter von diffizilen, sich ständig wiederholenden Routineaufgaben, reduziert das Risiko potenzieller Fehler und erhöht die Produktionsleistung."

Um das Projekt zu realisieren, haben die Ingenieure von Kuka und Fujitsu ihr Industrie 4.0 Know-how und ihre Prozess-Expertise kombiniert. Nach einem Pilotprojekt wurde Ende Januar 2018 einer der Kkuka-Leichtbauroboter vollständig in die Mainboard-Produktionslinie von Fujitsu integriert. Ein zweiter Roboter komme im Sommer 2018 hinzu, heisst es.

Fujitsu und Kuka planen darüber hinaus, weitere Funktionen wie etwa die Datenanalyse hinzuzufügen, um das Potenzial der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter in Bereichen wie der vorausschauenden Wartung und Qualitätskontrolle sowie neue Möglichkeiten für nutzungsbasierte Abrechnungsmodelle zu erforschen.

Fujitsu-Lösungen für die Industrie 4.0 und die Digitalisierung von Produktionsumgebungen sind auf der diesjährigen Hannover Messe vom 23. bis 27. April in Halle 07, Stand E16 zu sehen.



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