Der Mobilfunkausbau in Deutschland geht nur schleppend voran (Symbolbild: Karlheinz Pichler)

Der Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI) Dieter Kempf sieht wenig Chancen auf schnelle Fortschritte beim Mobilfunk-Ausbau insbesondere auf dem Land. Kempf sagte, es sei schon bei der UMTS-Versteigerung ein Grundfehler gemacht worden. "Es wurden ausschliesslich Frequenzen versteigert. Besser wäre es gewesen, über eine Negativ-Auktion unrentable Flächen zu versteigern, mit konkreten Ausbauverpflichtungen." Der Finanzminister habe zwar Milliarden für den Bundeshaushalt kassiert, aber die Unternehmen hätten sich darauf konzentriert, dort zu investieren, wo es rentabel ist.

Die Folge sei, dass es heute einen Flickenteppich gäbe. Denselben Fehler habe es nun bei der 5G-Versteigerung erneut gegeben. Es gebe zwar Ausbauverpflichtungen für schnellen Mobilfunk entlang von Autobahnen oder Bahnstrecken. Das Grundproblem sei damit aber nicht gelöst, wie vor allem ländliche Regionen besser versorgt werden können.

Deutschlands Industrie will dank des ultraschnellen Standards global wettbewerbsfähig bleiben. Der Download ist im Vergleich zu 4G/LTE etwa 100 Mal schneller, die Latenz – also die Reaktionszeit – ist nahezu in Echtzeit. Ob vernetzte Produktionsmaschinen und Roboter oder selbstfahrende Autos – 5G gilt als der Schlüssel.



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