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Mobiles Internet hat sich in der alltäglichen Schweizer Geschäftswelt etabliert. Das belegt die Studie „Accenture Mobile Web Watch 2012“. Die Untersuchung deckt 13 Länder in Europa, Lateinamerika und Afrika ab. In der Schweiz wurden 350 Berufstätige befragt.

„Das Smartphone ist für viele Menschen ein mobiler Arbeitsplatz“, sagt Prof. Nikolaus Mohr, Geschäftsführer im Bereich Communications, Media, Technology bei Accenture für die Schweiz, Österreich und Deutschland. Dabei liegen die Schweizer Berufstätigen der Studie zufolge eindeutig vorne: Bereits 33 Prozent der befragten Arbeiter, Angestellten und Selbständigen nutzen im Beruf hierzulande ein Internethandy (in allen untersuchten Ländern liegt der Schnitt bei 25 Prozent), sieben Prozent einen Tablet-PC (in allen untersuchten Ländern: 9 Prozent).

Was die Daten ebenfalls belegen: „Es gibt inzwischen definitiv auch einen Markt für Apps, die auf die Nutzung im Geschäftsumfeld ausgelegt sind, so genannte Business Apps“, sagt Mohr. 55 Prozent der Befragten aller untersuchten Länder laden sich demnach kleine Programme für berufliche Zwecke auf ihr Smartphone (Tablet: 56 Prozent). In der Schweiz sind es 56 Prozent (Tablet: 38 Prozent).

Berufstätige Schweizer setzen dabei vor allem auf Informations-Apps wie Reiseauskünfte oder Nachrichten: Diese laden 81 Prozent der Smartphone-Nutzer herunter, gegenüber 72 Prozent der Tablet-Besitzer (in allen untersuchten Ländern 65 Prozent gegenüber 51 Prozent).
Apps, die jobrelevantes Wissen zugänglich machen (Zugang zu Lernprogrammen und Wikis), laden 45 Prozent der Berufstätigen auf ihre Tablets und 42 Prozent auf ihre Smartphones (44 Prozent in allen untersuchten Ländern gegenüber 37 Prozent).
Apps zur Arbeitsorganisation sind vor allem für Tablets gefragt. 73 Prozent installieren sie dort, 48 Prozent laden sich eine solche App für ihr Smartphone herunter (in allen untersuchten Ländern 65 Prozent und 61 Prozent).

„Mobilfunkanbieter, App-Store-Betreiber und Entwickler werden sich zukünftig stärker als bisher auf Business Apps ausrichten“, ist Mohr überzeugt. „Das gilt für alle Betriebssysteme von Android bis Windows Mobile.“ In der Schweiz sind Geräte von Apple unter den beruflichen Nutzern weit verbreiteter als in anderen Ländern: 46 Prozent der Befragten nutzen hier ein Smartphone oder Tablet mit dem Apfel-Logo. Es folgen Nokia mit 14 Prozent, das in den untersuchten Ländern mit 23 Prozent am häufigsten genutzt wird, Samsung (15 Prozent Schweiz, 16 Prozent in den untersuchten Ländern) und RIM (9 Prozent Schweiz, 18 Prozent in den untersuchten Ländern).

„Bei der Entwicklung und Verbreitung von Business Apps stehen die Anbieter vor der Aufgabe, die Sicherheitsbedenken der Kunden und Anwender zu berücksichtigen“, sagt Mohr. „Das schränkt die Verbreitung der Business Apps derzeit sicherlich noch ein“. Zwei Drittel der befragten Berufstätigen der Schweiz haben Sicherheitsbedenken, wenn sie mobil surfen (73 Prozent in allen untersuchten Ländern). 32 Prozent dieser User sorgen sich insbesondere beim Downloaden und Benutzen von Apps um die Sicherheit ihrer Daten und ihres Gerätes (26% in allen untersuchten Ländern).

„Wie die Befragten mobiles Internet nutzen, belegt auch, dass sich die Kommunikation in der Geschäftswelt und in Unternehmen insgesamt wandelt“, betont Nikolaus Mohr. „Wer für junge kreative Mitarbeiter und Kunden attraktiv bleiben will, braucht nach innen und aussen neue Kommunikationskanäle wie Instant Messaging und Social Networks.“ 38 Prozent der Befragten in den 13 Ländern tauschen sich bereits im Job per mobilem Instant Messaging aus (Schweiz: 29 Prozent) und 20 Prozent über Social Networks, auf die sie von ihrem Internethandy aus zugreifen (Schweiz: 20 Prozent).

Auch als Kompass und Reisegefährte hat sich das Internethandy unter vielen Berufstätigen in der Schweiz und in den andere untersuchten Ländern etabliert: Sie beziehen darüber Wegbeschreibungen (39 Prozent Schweiz, 40 Prozent in allen untersuchten Ländern), schlagen Reiseverbindungen nach (41 Prozent Schweiz, 33 Prozent in allen untersuchten Ländern) und buchen Flug- und Zugtickets (17 Prozent Schweiz, 21 Prozent in allen untersuchten Ländern).

Der „Accenture Mobile Web Watch 2012“ ist eine jährliche Untersuchung über die Verbreitung und Nutzung des mobilen Internets. 2012 wurde die zugrunde liegende Befragung in folgenden Ländern durchgeführt: Schweiz, Österreich, Deutschland, ausserdem Brasilien, England, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Mexiko, Russland, Südafrika, Spanien. Befragt wurden rund 15.600 Personen, davon rund 9.700 Berufstätige, 1.000 davon in Deutschland, 440 in Österreich und 350 in der Schweiz.



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