Der Datenverkehr verdichtet sich progressiv (Symbolbild: Fotolia/SP764)

Von 2017 bis 2022 erhöht sich in Westeuropa der mobile Datenverkehr pro Einwohner von 2,4 auf 12 GByte monatlich. Gleichzeitig steigt die durchschnittliche Geschwindigkeit der Mobilfunknetze nur um etwas mehr als das Dreifache, nämlich von 16 auf 50,5 Mbit/s. Mit der fortschreitenden Digitalisierung übernehmen M2M-Module bis 2022 mit mehr als 55 Prozent aller mobil vernetzten Geräte den Spitzenplatz, gefolgt von Smartphones mit 39,3 Prozent. Dies geht aus dem aktuellen Cisco Mobile Visual Networking Index hervor.

Verläuft der Aufbau von 5G-Netzen nach Plan, unterstützen sie im Jahr 2022 in Westeuropa gemäss dem Index bereits 6,4 Prozent aller mobilen Verbindungen. Gleichzeitig steige der Anteil von 4G von 42 auf fast 60 Prozent. Entsprechend sinkt 3G auf 5,4 Prozent und 2G auf 3 Prozent. Die Geschwindigkeit von 4G-Netzen erhöht sich im Durchschnitt von 29,7 auf 52 MBit/s, während 5G-Netze 177 MBit/s erreichen. Letztere übertragen in drei Jahren etwa 23 Prozent aller mobilen Daten.

Insgesamt beträgt der mobile Datenverkehr 2022 in Westeuropa der Cisco-Studie zufolge 61,4 Exabyte, im Jahr 2017 waren es 12,3 Exabyte. Die Anzahl der Nutzer steigt in diesem Zeitraum nur leicht von 357 auf 366 Millionen, das entspricht 86 Prozent der Bevölkerung im Jahr 2022.

In drei Jahren wird über die Hälfte des gesamten IP-Traffics (55 Prozent) per WLAN übertragen, 35 Prozent über kabelgebundene Netze und 10 Prozent mobil. Zum Vergleich: 2017 waren es 48 Prozent per WLAN, 47 Prozent kabelgebunden und 6 Prozent mobil. Ohne die Offload-Möglichkeit zu WLAN würde der mobile Datenverkehr mit einer jährlichen Wachstumsrate von 44 Prozent steigen, durch Offload sind es 38 Prozent. Dabei wächst die Rate der Auslagerung von mobilem Datenverkehr zu WLAN von 58 auf 66 Prozent. Die Anzahl der WLAN-Hotspots, inklusive Homespots, steigt zwischen 2017 und 2022 von 59 Millionen auf 132 Millionen und die durchschnittliche Geschwindigkeit der WLAN-Verbindung von 25 auf 49,5 MBit/s.

Weltweite Ergebnisse

  • Weltweit werden mobile Netzwerke in drei Jahren erstmals fast ein Zettabyte (930 Exabyte) Daten übertragen. Der mobile Traffic wird dann knapp 20 Prozent des globalen IP-Verkehrs ausmachen – bei mehr als 12 Milliarden mobilen Geräten und IoT-Verbindungen, im Vergleich zu 9 Milliarden 2017.
  • Im Jahr 2017 gab es weltweit fünf Milliarden mobile Nutzer, 2022 werden es 5,5 Milliarden sein, das entspricht dann etwa 71 Prozent der Weltbevölkerung.
  • Die durchschnittliche globale Mobilfunk-Geschwindigkeit wird sich von 8,7 Mbit/s 2017 auf 28,5 Mbit/s 2022 mehr als verdreifachen.
  • 5G-Verbindungen werden in drei Jahren bei mehr als 422 Millionen 5G-Geräten und M2M-Verbindungen mehr als drei Prozent aller mobilen Verbindungen und fast 12 Prozent des Mobil-Traffics ausmachen.
  • Die durchschnittliche 5G-Verbindung wird 2022 etwa das Dreifache (22 GB/Monat) einer durchschnittliche 4G-Verbindung (8 GB/Monat) an Datentraffic erzeugen.
  • 2022 wird über die Hälfte des gesamten IP-Traffics (51%) per WLAN übertragen, 29 Prozent über kabelgebundene Netze und 20 Prozent mobil. 2017 waren es 43 Prozent per WLAN, 48 Prozent kabelgebunden und 9 Prozent mobil.
  • Die Anzahl der WLAN-Hotspots steigt weltweit von 124 Millionen (2017) auf 549 Millionen (2022).

Zur Studie:
Der Cisco Mobile VNI umfasst weltweite, regionale und nationale Vorhersagen und Trends für Mobilfunknetze (2G, 3G, 4G und 5G). Die vollständige Studie enthält weitere Informationen und Analysen zum Wachstum des mobilen Datenverkehrs, mobiler Geräte/Verbindungen, des mobilen IoT nach Branchen, der mobilen IPv6-Nutzung, der Mobilfunk-Netzwerkleistung, des WLAN-Offloads von mobilen Geräten/Verbindungen und der Preise. Sie basiert auf Prognosen unabhängiger Analysten und realen Netzwerk-Nutzungsdaten. Auf dieser Basis werden Ciscos eigene Schätzungen für den globalen IP-Verkehr und die Einführung von Services ergänzt.