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Die auf Kommunikationslösungen fokussierte kanadische Unternehmung Mitel hat jetzt bestätigt, dass sie offiziell Gläubigerschutz nach dem US-Verfahren Chapter 11 anmeldet. Auf diesen Schritt habe man sich mit Unterstützung der Kreditgeber und zentraler finanzieller Stakeholder verständigt.

Allerdings ist Chapter 11 nicht vergleichbar mit einem hiesigen Insolvenzverfahren. Der Konzern kann seinen Geschäftsbetrieb normal fortsetzen. Chapter 11 soll dabei helfen, die Finanzierung abzusichern.

Den Angaben von Mitel zufolge sind ausschliesslich bestimmte Konzern-Einheiten in den USA, Kanada und Grossbritannien von diesem Schritt betroffen. Die Niederlassungen im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) werden demnach davon nicht tangiert.

Die Möglichkeit, Chapter 11 in Anspruch zu nehmen, ist gar nicht so selten. Auch die Mitel-Konkurrentin Avaya hat dieses Verfahren bereits zwei Mal genutzt.

Die ungünstige finanzielle Lage von Mitel ist über Jahre entstanden. Die Kanadier selber führen sie auf die Privatisierung des Unternehmens im Jahr 2018 und dem daraus resultierendem Delisting an der Börse zurück. Auch die Übernahme von Unify, der ehemaligen TK-Sparte von Siemens unter dem Namen Siemens Enterprise Communications, im Herbst 2023 dürfte den finanziellen Druck auf Mitel angetrieben haben.



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