Blick in das Logistik-Zentrum von Digitec Galaxus (Bild: zVg)

Der zu 70 Prozent der Migros gehörende grösste Schweizer Online-Händler Digitec Galaxus muss sich Vorwürfen der Miterabeiter-Ausbeutung stellen. Recherchen des Sonntagsblick deckten auf, dass die Leistungsvorgaben für die Angestellten ständig erhöht würden und vereinzelt Mitarbeitende sogar kollabiert seien.

Laut dem Sonntagsblick berichtete rund ein halbes Dutzend Mitarbeitende des Digitec-Galaxus-Logistikcenters im aargauischen Wohlen unabhängig voneinander, dass die Leistungsvorgaben ständig erhöht würden und die Arbeitsbedingungen teilweise unzumutbar seien. Einer Betriebsleiterin zufolge soll "alle paar Tage" jemand umkippen. Digitec-Galaxus wisse selber von solchen Vorfällen und nehme sie ernst. In den letzten zwei Jahren sollen im Logistik-Zentrum Wohlen (AG) jeweils rund 30 dokumentierte Fälle von Übelkeit, Kreislauf- oder Blutdruckproblemen, bei denen eine Betriebssanitäterin oder ein Betriebssanitäter im Einsatz war, registriert worden sein. Das Unternehmen betont dazu, dass die Fallzahlen der letzten Jahre für einen Logistikbetrieb tief seien.

Die Mitarbeitenden bekritteln vor allem die ständig steigenden Anforderungen. So würden regelmässig statt fünf Arbeitstage rund sechs verlangt werden, wobei solche Einsätze sehr kurzfristig angekündigt würden. Auch würden Absenzen streng überprüft werden. Beispielsweise müsse man sich sogar abmelden, wenn man aufs WC wolle. Und Mitarbeitende im Wareneingang müssten heute bis 205 Artikel pro Stunde scannen, während es zu Anfangszeiten nur 70 gewesen seien, wie der Sonntagsblick erkundet hat.



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