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IBM bringt jetzt seine Power7+-Mikroprozessor-Technologie auch in Einstiegs-und Mid-Range-Systeme unter. Dadurch sollen Big Data und Cloud auch für KMUs sowie Schwellenmärkte erschwinglich werden.

Bei den Einstiegssystemen wartet "Big Blue" mit regelrechten Kampfpreisen auf. Die Systeme sollen um 50 Prozent auf unter 6000 Dollar US-Listenpreis gedrückt werden, berichtet die "New York Times". Die Maschinen sollen damit interessanter werden als Alternative zu den "Industriestandard"-Servern mit Prozessoren von Intel ("Xeon") und AMD ("Opteron"), auf denen Big-Data-Software wie zum Beispiel Hadoop meistens auf Linux läuft. "IBM bringt den Preis auf ein sehr, sehr wettbewerbsfähiges Niveau herunter", bescheinigt die IDC-Analystin Janet Bozman. "Und das müssen sie auch."

IBM schätzt, dass jeden Tag 2,5 Exabyte an Daten erstellt werden – dies bedeutet, dass 90 Prozent der Daten weltweit allein in den letzten zwei Jahren geschaffen worden sind. Der Markt für Big-Data-Technik wiederum soll nach einer Studie von IDC bis zum Jahr 2016 auf 23,7 Milliarden Dollar wachsen - nach 8,1 Milliarden im vergangenen Jahr. Praktisch alle Grossen der Branche wollen versuchen - neben IBM etwa auch Oracle, EMC, Microsoft, SAP, Hewlett-Packard und SAS Institute auch eine ganze Generation neuer Startups - sich einen möglichst grossen Teil von diesem schnell wachsenden Kuchen zu sichern.

Chip-Herzstück der von IBM jetzt vorgestellten Server-Systemen ist der "Power7+". Er verfügt wie sein Vorgänger "Power7" (2010) über maximal acht aktive Rechenkerne, wird allerdings nun in einem kleineren 32-Nanometer-Prozess (Power7: 45 nm) gefertigt. Die Chipdesigner haben ausserdem den On-Die-L3-Cache um den Faktor 2,5 auf 10 Megabyte pro Core aufgeblasen und eine Reihe spezieller Beschleuniger für Aufgaben wie Hauptspeicherkompression, Erzeugen von Zufallszahlen sowie allerlei Hashing und Verschlüsselung integriert und darüber hinaus Single-Precision Floating Point und verschiedene andere Features verbessert.

Das „Puredata System for Analytics powered by Netezza“ bietet IBM-Angaben zufolge 50 Prozent mehr Datenkapazität pro Rack und ist in der Lage, Daten dreimal schneller zu verarbeiten als Vorgängerlösungen. Das System kann innerhalb weniger Minuten gestartet werden. Kunden sollen dem Puredata System in die Lage versetzt werden, mehr Daten einfacher und schneller zu verwalten, bei gleichzeitig höherer Effizienz im Rechenzentrum. Alle Puresystems-Familienmitglieder sind „out of the box“ für die Cloud gebaut. Das neue Modell mit einer kleineren Grundfläche ist für Organisationen konzipiert, denen die IT-Kenntnisse fehlen, um eine Cloud-Infrastruktur zu implementieren. Innerhalb von 4 Stunden bietet es alles Nötige an Infrastruktur- und Management-Software, um neue Anwendungen schnell in der Cloud oder On-Premise bereitzustellen. Das System macht es leichter, Cloud-Services automatisiert ohne umfangreiches Inhouse-Wissen zu nutzen.

Ein weiteres neues Angebot sind Managed-Service-Provider-(MSP-)Editionen für Pureflex und Flex-Systeme. Sie sollen Kunden und IBM Business Partner mit einer Cloud Bereitstellungs-Plattform unterstützen, die schneller zu implementieren, einfacher zu verwalten und zudem kostengünstiger sei als der Bau einer eigenen Plattform, verspricht Big Blue.

IBM stellt darüber hinaus neue Speicher-Systeme vor, um schnelleren Zugriff auf dringend benötigte Speicherkapazität zu erhalten. IBM Smartcloud Storage Access ist ein neues Software-Paket, das Organisationen sichere private Speicher-Clouds einrichten lassen soll. Die Software verfügt über ein Self-Service-Portal, in dem jeder Benutzer ein Konto erstellen kann und sich die benötigte Menge an Speicherplatz einrichten kann, um dann das Hochladen von Dateien zu starten - alles mit nur wenigen Klicks und ohne die Hilfe eines IT-Administrators.



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