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Der US-amerikanische IT-Gigant Hewlett-Packard (HP) präsentiert eine ganze Reihe neuer "Integrity"- und "Superdome"-Server. Die neuen Maschinen basieren auf dem ebenfalls neuen "Itanium-9500"-Prozessor von Intel (Codename "Poulson"), der mit acht Kernen arbeitet und zwei bis dreimal mehr leisten soll als der Quadcore-Vorgänger "Itanium 9300" ("Tukwila").

Die neuen Einstiegs- und Midrange-Integritys von HP laufen auf den Betriebssystemen HP-UX, Nonstop und OpenVMS, die Highend-Server der "Superdome-2"-Reihe fahren ausschliesslich auf dem hauseigenen Unix. HP hat die Maschinen mit neuen System-Boards ausgerüstet, die die neuen Features des Poulson-Prozessors ausnutzen. Zudem wurde der HP-UX-Software-Stack entsprechend optimiert. Ric Lewis, der neue General Manager von HP für die Business Critical Systems (BCS) verwies darauf, dass viele der grössten Finanzdienstleister Itanium-Server ebenso irgendwo einsetzen wie die meisten Fortune-100-Grosskonzerne. Und die Allgegenwart von Computing und Vernetzung bei den Verbrauchern treibe die Nachfrage nach Systemen für geschäftskritische Anwendungen. HP will aber natürlich nicht nur Itanium-Systeme verkaufen, sondern auch Xeon-Server mit Windows oder Linux.

Den Angaben von HP gemäss kosten die neuen Poulson-Server im Prinzip nicht mehr als die Tukwila-Vorgänger. Dies, obwohl der Itanium 9500 laut Intel in dessen internen Benchmarks irgendwo zwischen zwei und 2,4 Mal schneller ist als der 9300. HP will das mit zusätzlichem Softwaretuning sogar noch toppen. "Wir haben Systeme im Labor, die deutlich mehr als 3X erreichen", versprach BCS-Chef Lewis. HP lizenziert HP-UX übrigens auf Per-Socket-Basis. Der Preis für das System steigt beim Wechsel von Tukwila zu Poulson nicht, obwohl sich die Zahl der Cores verdoppelt. Das ist ein signifikanter Unterschied zum Wettbewerber IBM, der für seine Betriebssysteme AIX, IBM i und z/OS sowie für die Datenbank DB2 pro Prozessorkern kassiert. Oracle liegt irgendwo dazwischen - dessen Datenbanken werden nach Cores lizenziert, Solaris und Linux hingegen pro Maschine.

Nachdem der unangenehme Itanium-Prozess zwischen HP und Oracle vom Tisch ist, erhält Itanium mit der Produktoffensive neuen Auftrieb. In diesem Zusammenhang liess Intel verlauten, dass HP nicht der einzige Itanium-Abnehmer sei. Auch andere bekannte IT-Hersteller wie NEC, Hitachi oder der französische Supercomputer-Bauer Bull beziehen demnach die reinen 64-Bit-Chips. Und mit dem chinesischen Anbieter Inspur habe man sogar einen Neukunden gewinnen können, so Intel.



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