Der Petersdom in Rom wird täglich von bis zu 60.000 Menschen besucht. Um einen Blick unter die riesige Kuppel des Petersdoms zu werfen, in die unterirdische Nekropole unter den vatikanischen Grotten oder ganz nah an den prunkvollen Bernini-Baldachin zu gehen, dafür musste man bisher sehr lange in der Schlange stehen. Sehen kann man die berühmte Papstkirche in Zunkunft nun aber auch von zu Hause von der Couch aus. Möglich macht dies eine neue interaktive, mit Hilfe von KI erstellte Plattform.
Im Januar soll nämlich ein entsprechendes "Minecraft-Bildungsprojekt" auf den Markt kommen. Das kündigten ein Kardinal und der Microsoft-Chef an. Interessierte können dann virtuell die grösste Kirche der Welt erkunden, auf Statuen und Säulen klettern, Mauern zertrümmern und neue bauen - also mit Joystick und Spielkonsole.
Die detaillierte digitale Nachbildung des Bauwerks ermöglicht es, Mosaiken, Skulpturen und deren Details so nah zu erleben, wie es bei einem physischen Besuch der Basilika nicht möglich ist. Zudem können Teile des Petersdoms erkundet werden, die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. So etwa grosse Teile der unterirdischen Nekropole.
Laut Microsoft soll die Kombi aus Kulturerbe und Gaming jüngere Menschen erreichen. Für die mit Hilfe von KI (Künstliche Intelligenz) und Bildmessung entwickelte Webseite "La Basilica di San Pietro: AI-Enhanced Experience" wurden über einen Zeitraum von drei Wochen im Innern des Petersdoms auch mit Hilfe von Drohnen rund 400.000 hochauflösende Fotos gemacht, und mit Lasern wurde der Innenraum mit all seinen einzelnen Details vollständig gescannt. Am Ende dieses Prozesses lag Microsoft und den Fachleuten eine Datenmenge von 22 Petabytes vor - genug, um fünf Millionen DVDs zu füllen. KI-Algorithmen füllten in dem Prozess Lücken, verbesserten Details und schufen die virtuelle Rekonstruktion des Bauwerks.
Die Website virtual.basilicasanpietro.va soll spätestens Anfang des nächsten Jahres freigeschaltet sein.