Künstliche Intelligenz: Microsoft und Open AI setzen auf Supercomputereleistung in der Azure-Cloud (Symbolbild: Pixabay)

Im Rahmen der Microsoft-Entwicklerkonferenz Build, die derzeit virtuell stattfindet, konkretisieren Open AI und Microsoft ein Supercomputer-Projekt in Form einer Azure-basierte Rechenmaschine, die mit 285.000 Kernen, 10.000 GPUs und 400 Gigabit Netzwerk-Kapazität pro Server ausgestattet werden soll. Damit käme dieser Hochleistungsrechner in die Top 5 der 500 schnellsten Supercomputer. Gehostet werden soll der Supercomputer in Azure mit einem Zugang zu Azure Services.

Gemäss Microsoft sei diese Supermaschine ein erster Schritt hin zu "sehr grossen KI-Modellen und der Infrastruktur, die für ihr Training benötigt werden". Ziel seien "sehr fortschrittliche KI-Technologien", die Menschen bei ihrer Arbeit und im Alltag unterstützen. Grosse KI-Modelle seien dabei ein "enormer Beschleuniger". Konkret geht es darum, die AI-Fähigkeiten von Microsoft-Produkten zu verbessern. Wobei Microsoft bereits über eigene grosse AI-Modelle, Microsoft Turing genannt, verfügt. Sie werden vor allem benutzt, um das Verstehen natürlicher Sprache in Bing, Office und Dynamics auszuweiten. Das Turing Model für natürliche Sprache wird allgemein als das grösste öffentlich verfügbare AI-Sprach-Modell weltweit angesehen. Dabei kündigten die Redmonder an, das Turing-Modell unter eine Open-Source-Lizenz zu stellen. Gleiches gilt für die Rezepte, um Turing per Azure Machine Learning zu trainieren. Darüber hinaus soll die ONNX Runtime, eine Open-Source-Bibliothek für die Übertragbarkeit von AI-Modellen, Support für verteilte Trainings erhalten.

Microsofts Technikchef Kevin Scott verspricht neue KI-Anwendungen, die derzeit noch "kaum vorstellbar" seien. Sie entstünden, wenn hunderte "spannende Dinge" bei der natürlichen Sprachverarbeitung und beim maschinellen Sehen miteinander kombiniert würden, so Scott.

Microsoft ist vor einem guten Jahr in grossem Stil bei der bis dato Non-Profit-KI-Organisation Open AI eingestiegen. Milliarden von US-Dollar wollen die Redmonder eigenen Angaben zufolge in den nächsten Jahren in gemeinsame KI-Projekte auf Basis der Microsoft Azure-Plattform investieren.