Ändert Lizenzmodel für Windows Server: Microsoft (Bild: Kapi)

Der US-IT-Gigant Microsoft mit Zentrale in Redmond im US-Bundesstaat Washington hat ein grösseres Update seines Windows Server Lizenzierungsprogrammes angekündigt. Markanteste Neuerung ist die Option, Windows Server künftig auf der Grundlage virtueller Kerne lizenzieren zu können. Bislang war lediglich eine Lizenzierung auf der Grundlage der Anzahl der physischen Prozessorkerne in einer Host-Maschine möglich. Damit können Anwenderunternehmen nun Lizenzen nur für die benötigten virtuellen Kerne erwerben - mit einem Mindestbetrag pro VM - ohne an die physische Anzahl von Kernen auf dem Server gebunden zu sein.

Allerdings gelten die Neuerungen nur für Kunden mit einer Software-Assurance-Lizenz. Diese umfasst zusätzlich zu den Softwarelizenzkosten auch Updates und Upgrades. Solche Lizenznehmer können damit Windows-Server-Workloads auf virtuelle Azure-Maschinen verlagern und ihre an physische Kerne gebundene Lizenzierung auf die virtuellen Kerne in einer "Outsourcing-Infrastruktur" anwenden.

Das neue Lizenzmodell sieht eine sogenannte Flexible Virtualization vor, mit der Anwender On-Premises-Software auf jede Infrastruktur eines Cloud-Anbieters - dediziert oder gemeinsam genutzt - migrieren können, wie die Redmonder betonen. Jedoch gilt die Regel nicht für die grossen Hyperscaler wie Alibaba, Amazon Web Services, Google und Microsoft. Auf diese Weise will Microsoft der Partner-Community unter die Arme greifen, die Clouds betreiben, um das Outsourcing zu virtualisieren.

Mit dem neuen Lizenzierungsmodell will Microsoft Insidern zufolge einer möglichen Auseinandersetzung mit der EU-Kartellbehörde aus dem Weg gehen, denn etliche europäische Cloud-Provider haben sich bei der EU beschwert, dass Microsofts Software-Lizenzierungsprogramme unfair seien.



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