Microsoft hat sein Angebot einer deutschen Treuhänder-Cloud endgültig zum Auslaufmodell erklärt: Ein isolierter Cloud-Dienst sei letztentlich für viele doch nicht praktikabel genug gewesen, das Treuhänder-Angebot gemeinsam mit der Deutschen Telekom stellt Microsoft deshalb komplett ein, wie das Unternehmen in einem Blogeintrag mitteilte. Über zwei weitere Rechenzentren in Frankfurt und Berlin sollen die Cloud-Angebote künftig an das internationale Netzwerk angeschlossen sein und den vollen Funktionsumfang bieten. Die Daten verbleiben in Deutschland, der Datentreuhänder Telekom will die sichere Cloud-Lösung für Bestandskunden in Deutschland weiter managen.

Ende 2015 hatte der Softwarekonzern vor allem auf die NSA-Affäre reagiert und den Service einer "deutsche Cloud" aufgebaut. Dabei fungiert die Deutsche Telekom als Treuhänder, so dass Microsoft selbst in der Regel keinerlei Zugriff auf die Daten der Kunden hat. Das Unternehmen hätte auch bei Forderungen amerikanischer Behörden somit keine Daten aushändigen können. Microsoft hatte in einem viel beachteten Verfahren versucht, der US-Regierung den Zugang zu in Irland gespeicherten E-Mails zu verweigern. Der Fall landete vor dem Obersten Gerichtshof, der den Fall aber zu den Akten legte. Die Richter verwiesen darauf, dass es aus ihrer Sicht mit dem neuen "Cloud Act" keinen Konflikt mehr gibt.