thumb

Microsofts Beriebssystem Windows 8 war alles andere denn ein Erfolg. Nun wollen es die Redmonder mit Windows 10, das im Herbst verfügbar wird, besser machen und haben sich dazu viel Nutzerfeedback eingeholt. Eine prominente Rolle soll in Windwos 10 etwa Microsofts Sprachsteuerung Cortana erhalten. Microsoft-Manager Joe Belfiore demonstrierte heute am Firmensitz in Redmond im US-Bundesstaat Washington, wie sich Cortana auch auf einem Computer mit Windows 10 als persönliche Assistenz einsetzen lässt.

Cortana sei die bisher persönlichste Sprachassistenz, die es gibt, sagte Belfiore. Die Funktion greift auf verschiedene Programme sowie die Suchmaschine Bing zu und kann etwa das Wetter vorhersagen oder Tipps für die beste Route ins Büro geben.

Microsoft stellte aber noch weitere Details von Windows 10 vor. Nutzer von Windows 7 und 8 sollen kostenlos auf die neue Version umsteigen können, kündigte Belfiore an. In die Entwicklung will das Unternehmen intensiv Windows-Nutzer einbeziehen. Seit dem vergangenen September hätten 1,7 Millionen Nutzer an einem Insiderprogramm teilgenommen, sagte Microsoft-Manager Terry Myerson. Unter Windows.com könnten sich alle Interessierten an der Weiterentwicklung beteiligen.

Nachdem Windows 8 unter anderem aufgrund seiner Unübersichtlichkeit kritisiert wurde, wachsen nun Einstellungen und Systemsteuerung zusammen, das Start-Menü gibt es entweder im Vollbild-Modus oder als geschrumpfte Version, und in der Task-Leiste gibt es eine grosse Such-Box. Der Schnellzugriff auf Programme erfolgt über Quick-Action-Buttons. Ebenfalls bereits bekannt: Stöpselt man die externe Tastatur eines Rechners ab, wird er zum Tablet und beim Anstecken wieder zum Notebook.

Mit Windows 10 will Microsoft ein neues Kapitel in der Geschichte seines Betriebssystems aufschlagen. Die Nutzer sollen künftig ihre Geräte auch mit Sprache, Gesten und Stiften bedienen können. Anders als etwa Apple will Microsoft künftig nur noch eine einzige Plattform für alle Geräteklassen von PCs über Notebooks und Tablets bis hin zu Smartphones anbieten. So werde auch die Bürosoftware Office auf dem Handy in voller Funktionalität zur Verfügung stellen.

Neben der Präsentation der Windows-10-News war aber vor allem die Vorstellung der Hololens-Brille die grosse Überraschung in Redmond. Microsoft pries sie als "die erste holographische Computerplattform der Welt". Die Hightech-Brille stellt dreidimensionale digitale Objekte im Blickfeld des Nutzers dar, die mit der realen Welt verschmelzen. Gesteuert wird das Gerät über Gesten. Hololens sei eine "überwältigende“ Erfahrung, die eine neue Form der Computernutzung ermögliche, sagte Microsoft-CEO Satya Nadella.

Microsoft arbeitet nach eigenen Angaben auch an einem neuen Internetbrowser, der mit Sprachsteuerung ausgestattet ist und den Internet Explorer ersetzen soll. Das Projekt laufe unter dem Namen Spartan und sei besonders für die mobile Nutzung des Internets auf einer Reihe verschiedener Geräte geeignet, sagte der Microsoft-Manager Joe Belfiore.