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Der Redmonder Softwareriese Microsoft beschreitet weiterhin den Weg der Öffnung. So kündigte die Windows-Erfinderin an, ihr relationales Datenbank-Managementsystem SQL Server erstmals in einer Linux-Version auf den Markt zu bringen. Bislang konnten die Anwenderfirmen den SQL-Server nur nutzen, wenn sie mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows operierten.

Lange Zeit hatte Microsoft sein eigenes Ökosystem erbittert geschützt, auch gegen das Open-Source-Betriebssystem Linux. Doch seit Satya Nadella 2014 das Ruder bei dem Unternehmen aus dem Silicon Valley übernahm, haben sich die Vorzeichen geändert. Nadella setzt auf Öffnung und will Microsoft stärker zu einer Plattform ausbauen. So sind seit einiger Zeit auch Windows-Produkte mit dem Apple-Betriebssystem iOS kompatibel, und ein Microsoft-Cloud-Dienst wurde für Kunden von Redhat geöffnet, das eine populäre Linux-Version anbietet.

Microsoft rangiert mit seinem Datenverarbeitungssystem SQL hinter Branchenprimus Oracle, dessen Marktanteil bei mehr als 40 Prozent liegt. Laut Gartner-Analyst Merv Adrian stellt die Öffnung von Microsoft, die erst im kommenden Jahr komplett umgesetzt wird, eine Bedrohung für Oracle dar. Derzeit liege der Marktanteil der Redmonder bei rund einem Fünftel. Auch IBM und SAP sind in diesem Bereich aktiv.