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Gilt es, in einem Koordinationsspiel schwierige Probleme zu lösen, profitieren Menschen sehr davon, wenn Künstliche Intelligenz (KI) sie unterstützt - selbst dann, wenn diese Fehler macht. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Yale University, die ausgetestet haben, auf welche Weise Menschen mit anonymen KI-Bots kooperieren und wie das ihre Leistung beeinflusst.

"In der aktuellen Diskussion über Künstliche Intelligenz geht es sehr oft darum, ob Künstliche Intelligenz Menschen ersetzen wird. Wir glauben, dass es in der Diskussion vielmehr darum gehen sollte, dass Künstliche Intelligenz den Menschen ergänzen kann", findet Forscher Nicholas Christakis. Und scheinbar klappt das auch sehr gut.

Christakis und sein Kollege Hirokazu Shirado liessen über 4.000 Menschen ein Online-Computerspiel spielen, bei dem die Teilnehmer ihre Handlungen koordinieren mussten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Es wurden aber auch anonyme KI-Bots zugeschaltet, die sich unter die Spieler mischten. Diese waren aber bei weitem nicht unfehlbar: Die Forscher programmierten sie so, dass sie zwischendurch Mist bauten.

Trotzdem wurde die Performance der menschlichen Spieler insgesamt gesteigert, sobald Bots anwesend waren. Vor allem, wenn sich der Schwierigkeitsgrad der Probleme steigerte, waren die Bots eine Hilfe. Im Durchschnitt beschleunigten sie den Problemlösungsprozess innerhalb der Gruppe um 55,6 Prozent. Der positive Prozess pflanzte sich noch weiter fort - jene, die ihre Leistung durch die Kooperation mit Bots gesteigert hatten, halfen dann auch anderen Menschen, ihre Spieltaktik zu verbessern.

Die Forscher zeigen sich hoffnungsvoll, dass die Kooperation von Künstlicher Intelligenz und Menschen für alle Beteiligten positiv wirken könnte - zum Beispiel im Strassenverkehr, wenn sich autonome Gefährte mit normalen Autos die Fahrbahn teilen. Auch im militärischen Bereich könnte so ein Zusammenwirken von Soldaten und Künstlicher Intelligenz sinnvoll sein.
http://yale.edu