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Dem Prozessorriesen Intel mit Zentrale im kalifornischen Santa Clara stehen nach Bekanntwerden der schwerwiegenden Sicherheitslücken in Computerchips die ersten Klagen ins Haus. Patches, die etwa gegen "Meltdown" helfen sollen, würden die Computer um bis zu 30 Prozent langsamer machen, argumentieren die Kläger. Sie fordern eine Wiedergutmachung.

Für den Konzern aus dem Silicon Valley könnte die ganze Sache sehr teuer werden: Die Klagen streben den Status von Sammelklagen an, denen sich weitere Verbraucher anschliessen können. Laut Forschern sind praktisch alle Rechner von den Sicherheitslücken betroffen. Bis Samstag wurden zunächst drei Klagen in den Bundesstaaten Kalifornien, Indiana und Oregon eingereicht.

Die von Forschern "Meltdown“ und "Spectre“ getauften Schwachstellen gefährden sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen. Fast 90 Prozent aller weltweit verkauften Server arbeiten etwa mit Intel-CPUs. Die Schwachstelle "Meltdown“ basiert auf einem Fehler im Design der Intel-Prozessoren, der in dieser Form seit 1995 existiert. Intel habe zumindest zehn Jahre lang Chips mit dieser Sicherheitslücke auf den Markt gebracht, heisst es in einer der Klage.

Unter dem Namen "Spectre“ wurde gleichzeitig mit "Meltdown“ noch eine zweite Schwachstelle publik gemacht. Diese ist zusätzlich auf Chips anderer Hersteller lauffähig, etwa jenen des Intel-Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) sowie aktuellen Smartphones mit Prozessoren des britischen Produzenten Arm.

Die Kläger verweisen darauf, dass Intel bereits seit Monaten über die Schwachstelle Bescheid wusste, und argumentieren, dass sie sich keinen Computer mit Intel-Chip gekauft oder weniger dafür bezahlt hätten, wenn diese Informationen öffentlich gewesen wären. Die Forscher und die Unternehmen hatten die Offenlegung bis Jänner zurückgehalten, um in dieser Zeit Gegenmassnahmen zu entwickeln.



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